Fremde Sprachen zu lernen ist immer schwierig, doch meist lohnt sich die Mühe. Gleiches gilt für die Sprache, die man hauptsächlich im Bett spricht: Dirty Talk. Die Erfahrung lehrt mich, dass nur sehr wenige dieser Sprache mächtig sind und sie bewusst, gezielt und wirkungsvoll einsetzen können.
Mein treuer Freund und Helfer, der Duden, bringt es auf den G-Punkt: „auf sexuelle Stimulation zielendes Aussprechen von anstößigen, obszönen oder vulgären Wörtern während des Geschlechtsverkehrs“ – so weit, so kinky.
Doch auf die Praxis bezogen, gerate ich – und auch genügend Freunde, mit denen ich mich darüber unterhalten habe – immer wieder an Geschlechtspartner, die allen Anschein nach noch nicht über den Einsteigerkurs hinaus oder durch diesen durchgefallen sind. Heruntergebrochen fallen mir dabei diese drei folgende Typen besonders auf:
Der Harte – die sexuelle Anspielung ist an dieser Stelle reiner Zufall – muss gar nicht von Anfang an hart sein (hihi). Oft sind die unscheinbarsten Typen im Bett die versautesten: Von „Härter!“, „Oah, das ist so geil!“ bis „Fick mich durch, du geile Sau!“, um nur ein paar Beispiele zu nennen – ihr wisst, was ich meine. Der Harte nimmt kein Blatt vor, dafür andere Dinge in den Mund und zügelt sich auch nicht, wenn es um den Gebrauch von nicht-gesellschaftsfähigen Wörtern geht. Der Sex ist gern auch etwas härter, inklusive (leichtem) Würgen und Schlagen.
Fazit: Eigentlich ganz nett, kommt aber immer auf die Situation und Stimmung an. Vielleicht auch nichts für den ersten Sex. Vor allem nicht, wenn er auf Gewalt steht. Kann irritierend sein, wenn du auf einmal mir nichts dir nichts eine Faust in der Fresse hast, anstatt – nunja, ihr wisst schon.
Der Weiche ist, wie der Name schon suggeriert, ein echter Softie: Freundlich, mit sanfter Stimme werden Phrasen wie „Oh, ja, bitte – genauso!“, „Du bist so hübsch!“ oder „Küss mich, jetzt!“ gekeucht. Der Weiche möchte auf gar keinen Fall beleidigen, ist aber auch nicht bereit, den Mund beim Sex zu halten. Ich glaube, der weiche Typ ist auch ein bisschen leidenschaftlicher, möchte dir auf gar keinen Fall weh tun, weder physisch noch psychisch – ganz im Gegensatz zu #1.
Fazit: Totale Geschmackssache. Für manch einen wie lauwarmer Tee, für man anderen ein wahres Fist, äh Fest.
Der Verrückte hat sie nicht mehr alle: Von absurden Tiernamen („geiles Einhorn“), absurden Aufforderungen („Zieh mir am linken Ohr, du Hengst!“), den übelsten Beleidigungen („Du verhurte Hurengeburt eines Vollarschs!“) bis zu Morddrohungen („Ich ficke erst dich und dann deine ganze, verschissene Familie, du dreckiges Miststück!“) ist das Repertoire des Verrückten ziemlich groß. Und vor allem: Er ist unberechenbar! Man weiß nie was kommt: Zieht er mir in der nächsten Sekunde einen Stuhl über den Kopf oder sich ein Häschen-Kostüm an?
Fazit: Unterhaltsam, wenn auch mitunter sehr bedrohlich.
Vielleicht wäre Dirty Talk mal was für die Volkshochschule: „Im Bett sprechen lernen“ oder „Oral mal anders!“
Ist im Endeffekt natürlich Geschmackssache und spielt sich oft ein, aber uns interessiert: Welche Typen haben wir vergessen? Was waren die schlimmsten Dirty Talks, die ihr im Bett bisher erlebt habt?
Übrigens, der Duden definiert Dirty Talk auch noch wie folgt: „gehässiges Reden, Schlechtmachen, Herabsetzen von jemandem (besonders in Talkshows)“ – ich liebe Talkshows.