Eine normale Familie besteht aus einer Mutter, einem Vater und deren Kindern. Das behauptet zumindest der Lückentext, der einer Berliner Grundschülerin vor kurzem vorgelegt wurde. Sie sollte lediglich die Lücken im Text ausfüllen – an sich eine simple Rechtschreibübung. Die Schülerin war jedoch mit dem Inhalt des Textes so gar nicht einverstanden und passten ihn daher einfach ihrem Weltbild entsprechend an: „Manche Familien bestehen aus dem Vater und der Mutter und den Kindern […]. Manche Familien bestehen aus zwei Papas und Kindern oder zwei Mamas.“
Sie setzte mit dieser Textanpassung nicht nur ein kleines und sehr eindeutiges Zeichen für Vielfalt, sondern beweist außerdem, dass auch gleichgeschlechtliche Familienbilder mittlerweile zum Alltag gehörten – auch wenn sie vielen noch nicht so präsent erscheinen.
Der Vater postet stolz ein Foto davon auf Twitter und kommentiert es mit: „Meine Tochter hat den heteronormativen, konservativen Lückentext-Arbeitsblättern gestern den Kampf angesagt <3“
Das Foto wurde bisher knapp 7.800 Mal geliked und über 3.000 Mal retweeted.
Meine Tochter hat den heteronormativen, konservativen Lückentext-Arbeitsblättern gestern den Kampf angesagt<3#GenderStereotypes #schule2016 pic.twitter.com/tD3tBOr4Tu
— Niko Kappe (@KPNiko) 12. Oktober 2016
Wir finden das nicht nur zuckersüß, sondern auch verdammt richtig. Viele Menschen sollten sich etwas von dem Weltbild der Berliner Grundschülerin abschauen: Es ist 2016 – natürlich können Männer mit Männern und Frauen mit Frauen zusammenleben und Eltern sein, get over it!