Es gibt Augenblicke im Leben, egal ob im Show Business, der Politik oder im Aktivismus, da steht die Zeit still und man erstarrt atemlos vor dem Bildschirm. Die Rede ist von den Momenten, an denen man mitten auf der Straße stehen bleibt und seinen Kaffee fallen lässt – die “Oh no, (s)he didn’t” Momente. Wir haben für euch jene zehn davon zusammengefasst, die sich dieses Jahr am meisten den Iconic-Status verdient haben.
BILLY PORTER’S OSCAR GOWN
Die Award Season ist jedes Jahr ein Schauplatz für extravagante Outfits und schillernde Starlets. Aber kein anderer Look hat uns 2019 in derartige Sprachlosigkeit und Hysterie versetzt, wie die bodenlange Samtrobe, die der Pose-Star Billy Porter aus dem diesjährigen roten Teppich der Oscars trug. Zu diesem makel- und furchtlosen Look haben wir nur eines zu sagen: Don’t step on his gown, we WILL NOT calm down about this look!
THE “YOU NEED TO CALM DOWN” MUSIC VIDEO
Im Sinne des letzten Zitats stellt der nächste Iconic Moment Taylor Swift’s Musikvideo zu dem Song You Need To Calm Down dar. Taylor, die lange zu politischen Themen schwieg, kreierte damit ein klares Statement der Solidarität und Appreciation für alle LGBTQIA+ Members. Mit den zahllosen hochkarätigen Gastauftritten aus der Community stellte die Single die perfekte musikalische Hymne zum Pride Month da.
EUROPRIDE VIENNA
Als das Event des Jahres wird ohne Frage und Zweifel die Europride 2019 gekürt. Hier sind dieses Jahr zur Regenbogenparade fast 500.000 Menschen durch ganz Wien getanzt und haben unzählige Regenbogenflaggen gehisst. Die 16-tägige Pride Season der endlosen Liebe und Akzeptanz war die größte und internationalste Pride, die die Stadt je gesehen hat. Lasst uns diesen Spirit das ganze Jahr über zelebrieren. Happy, happy Pride!
GRETA THUNBERG’S DEATH STARE
In dieser Liste über die wichtigsten Persönlichkeiten des Jahres darf eine Frau nicht fehlen. Die 16-jährige Greta Thunberg hat im vergangenen Jahr womöglich mehr Menschen erreicht, als alle anderen Aktivist*Innen auf der Welt zusammen. Ihre Rede vor den United Nations wurde millionenfach gehört und war mutig, stark und roh. Zugleich können wir bloß davon träumen, den ikonischen “death stare” eines Tages so zu meistern, wie Greta, als sie Donald Trump begegnete.
THE FLOP OF THRONES
Nicht nur positive Iconic Moments werden dieses Jahr in die Geschichte eingehen. Das Ende der Game of Thrones Saga wird uns mit Sicherheit im Gedächtnis bleiben. Nur leider nicht für dessen einst geniale Dialoge, Plot Twist und Storylines, sondern als enttäuschender Flop. Mit vorhersehbaren Handlungssträngen, klischeebehafteten Zeilen und der Betitelung des querschnittgelähmten Brans als “broken” (What was that about DB Weiss and David Benioff?!) war das Finale eine vehemente Enttäuschung. Die Petition für das Remake der Staffel, die mittlerweile über 1.8 Millionen Menschen unterschrieben haben, spricht hier für sich.
SAM SMITH SLAYING INSTAGRAM OVER AND OVER
Den most iconic Social Media Auftritt legen wir 2019 the one and only Sam Smith bei. Auf allen Geschlechtern liegt der Druck den gesellschaftlichen Konventionen bezüglich des Körpers und Aussehen zu entsprechen. Mit ihrem Liebesgeständnis an ihren Körper auf Instagram beteiligte sich Sam an der wichtigen und überfälligen Konversation über radikale Selbstliebe. Mit dem Ändern ihrer Pronomen zu They/Them bekannten sie sich mutig, stark und eloquent zur non-binären Community. Und mit messerscharfem Eyeliner beim Out Magazine Shooting versetzen sie uns in ein schiere, queere Hysterie.
BREAKTHROUGHS IN QUEER REALITY TV
Dieses Jahr schafften es (finally) auch zwei LGBTQIA+ Reality Serien ins deutschsprachige Fernsehen. Prince Charming und Queen of Drags zeigen, dass wir endlich in einer Zeit angekommen sind, in der man queeren Formaten Raum im Mainstream-TV einräumt bzw. einräumen muss. Ihr Erfolg ist eine Hommage an die lange überfällige, rechtmäßige Würdigung der Community vor einem breiten Publikum. Halleluja!
TV MOMENTS OF THE YEAR: POSE AND EUPHORIA
Natürlich lieferten uns Serien neben kleinen (oder großen) Ausrutschern dieses Jahr auch wieder Gänsehaut vom feinsten. Zwei Shows, die LGBTQIA+ Liebe und Exzellenz in all ihren schillernden Facetten dargestellten waren Pose und Euphoria. Vom kleinsten Detail wie Hunter Schafers Wolken Eye Make-up in Euphoria bis zu den grausam genialen Unverschämtheiten von Elektra in jeder Pose Episode – diese Shows haben beide den Grand Prize verdient.
VICTORIA’S SECRET IS OFFICIALLY CANCELLED
Ziemlich schockierend war die Ankündigung, dass die berüchtigte Victoria’s Secret Fashion Show seit 2001 dieses Jahr das erste mal nicht stattfinden würde. Nach den Kommentaren des damaligen VS Marketing Chiefs über die bewusste Exklusion von plus-size und transgender Models aus den Fashion Shows, geriet die Marke zurecht unter Beschuss der Öffentlichkeit. Ob diese Kontroverse der Grund für die Absage der Show war, weiß man nicht. Was wir aber wissen, ist, dass diese Lücke bereits von einer würdigen Nachfolgerin gefüllt wurde: Rihanna bringt mit ihren Savage X Fenty Lingerie Shows, den gleichen Star Faktor wie Victoria’s Secret, macht aber auch in Sachen Diversity alles richtig. Bravo, RiRi. We take a bow.
ANNIVERSARY OF THE YEAR: 10 YEARS OF VANGARDIST
Last but certainly not least blicken wir zurück auf das Jubiläum des Jahres. Seit zehn Jahren publiziert Vangardist für euch News über Inklusivität, Solidarität und Kreativität. Der Geburtstag des Progressive Publishings wurde selbstverständlich auch gebührend beim Future Ball 2019 gefeiert. Über 800 Gäste fanden sich am 9. November im SO/ Vienna ein, um alle Held*Innen zu feiern, die jeden Tag für eine offene und tolerante Gesellschaft einstehen.
Header: Youtube Taylor Swift – You Need To Calm Down