Beste Freunde sind wie Pommes: Wenn du sie aufisst, sind sie weg. Das ist eine Lebensweisheit, die wir uns alle mal hinter die Ohren schreiben sollten.
Mit unseren besten Freunden verbringen wir möglichst viel Zeit: Vor, während und nach der Schule oder Uni, an Wochenende, im Urlaub. Man erlebt viel miteinander, macht Höhen und Tiefen zusammen durch, feiert Erfolge gemeinsam, durchlebt Niederlagen, betritt neue Lebensabschnitte. Das alles schweißt zusammen, sorgt für Verbundenheit und erzeugt Nähe.
Und was wird manchmal aus Nähe? Disney hat es uns beigebracht: Richtig, Liebe.
Wenn diese Liebe von beiden Seiten erwidert wird: Schön. Zieht zusammen, adoptiert oder macht Kinder, kauft ein Reihenhaus und werdet glücklich. Ihr habt euren Seelenverwandten gefunden: Mission Accomplished.
Wenn diese Liebe von der anderen Seite nicht erwidert wird: Unschön.
Am Anfang ist einem das Verlieben gar nicht so klar: Man möchte auf jeden Fall viel Zeit miteinander verbringen – bei besten Freunden nicht weiter verwunderlich. Aber dann kommen diese Situationen, in denen man leichte Eifersucht spürt, wenn er oder sie von einer neuen Flamme erzählt oder vor den eigenen Augen offensiv flirtet. Aber dieses Gefühl wird dann einfach unterdrückt. Doch auf einmal denkt man darüber nach, seinen besten Freund zu küssen, man stellt sich vielleicht sogar vor, wie es wäre miteinander zu schlafen. Spätestens jetzt muss man sich eingestehen: Du bist verliebt. Und zwar in deinen besten Freund. Nicht schlimm, passiert vielen. Aber eben auch nicht schön.
Es bleiben zwei Möglichkeiten(, die wir kennen):
Möglichkeit 1: Die eigenen Gefühle ignorieren, überspielen und so tun als wäre nichts. Erfahrungsgemäß gestaltet sich das als äußerst schwierig, da man mit der Person weiterhin sehr viel zu tun hat und sie ständig sieht. Unerwiderte Liebe tut verdammt weh und ist nur schwer zu unterdrücken.
Möglichkeit 2: Die eigenen Gefühle dem besten Freund offenbaren. Den perfekten Zeitpunkt gibt es dafür logischerweise nie.
Entweder er oder sie erwidert diese Gefühle auch – soll es ja geben – oder eben nicht. In jedem Fall wird das etwas an eurer Freundschaft verändern, vielleicht eine Distanz schaffen. Vielleicht will er oder sie sich erstmal zurückziehen, den Kontakt kurz halten, nachdenken. In jedem Fall wird es – aus eigener Erfahrung – viele Tränen geben und es kann verdammt weh tun. Kann, muss aber nicht.
Bei einigen Menschen soll ja auch warten helfen. Warten, dass die Gefühle von allein verschwinden.