Mit dem traditionellen Entzünden des olympischen Feuers haben am 23. Juli die XXXII. Olympischen Sommerspiele in Tokio begonnen. Bis 8. August kämpfen rund 11.300 Athlet:innen aus 206 Nationen in insgesamt 339 Wettbewerben um die prestigeträchtigen Medaillen. Zum ersten Mal in der Geschichte werden 168 LGBTQIA+ Sportler:innen teilnehmen – das sind so viele wie bei allen bisherigen Olympischen Sommerspielen zusammen. Wir stellen Dir einige von ihnen vor, die Du unbedingt kennen solltest.
1. Megan Rapinoe
US-Fußballerin Magin Rapinoe ist eines der sportlichen Aushängeschilder der LGBTQIA+ Community. Die Kapitänin des Frauen-Nationalteams der USA ist bereits Olympiasiegerin, zweifache Weltmeisterin und wurde 2019 von der FIFA zur Weltfußballerin gekürt. Auch heuer zählt sie mit ihrem Team zu den heißesten Medaillenanwärterinnen im Frauenfußball. Doch auch abseits des Platzes sorgte die 36-Jährige für reichlich Schlagzeilen durch ihr politisches Engagement: So kämpft sie seit Jahren für Gleichberechtigung und setzt sich aktiv gegen Rassismus ein. Auch ihre Statements gegen Ex-Präsident Donald Trump sorgten für Aufsehen. Im Jahre 2012 gab sie öffentlich ihre Homosexualität und ihre Beziehung zur australischen Fußballerin Sarah Walsh bekannt.
2. Quinn
Quinn ist Teil der kanadischen Frauen-Fußballnationalmannschaft und gewann bereits 2016 die olympische Bronzemedaille. Im Jahr 2020 gab Quinn bekannt, nicht-binär zu sein, sich als transgender zu identifizieren – und dass sie fortan mit den geschlechtsneutralen Pronomen they/them bezeichnet wird und nur noch den Namen Quinn tragen möchte. Dass Quinn weiter für das Frauen-Nationalteam antritt, liegt daran, dass dafür das biologische Geschlecht maßgeblich ist.
3. Tom Daley
Tom Daley ist wohl eines der bekanntesten Gesichter der LGBTQIA+ Community bei den Olympischen Spielen. Der 27-Jährige Wasserspringer aus Großbritannien tritt zum vierten Mal bei den olympischen Spielen an und gewann bereits den Weltmeistertitel in mehreren Disziplinen. Im Jahr 2013 gab der damals 19-Jährige auf YouTube bekannt, sich in einen Mann verliebt zu haben und sprach erstmal offen über seine sexuelle Orientierung. Seit Mai 2017 ist er mit seinem Ehemann Dustin Lance Black verheiratet. Beide nutzen ihre Plattformen auf Social Media, um lautstark für die Rechte von Minderheiten und die Beseitung von Vorurteilen gegenüber der queeren Community einzutreten. Mit dem Sieg im Wasserpringen gewann er zusammen mit seinem Synchronspring-Kollegen Matty Lee die Goldmedaille in Tokio und vergoldete somit seinen Status als sportliches LGBTQIA+ Aushängeschild.
4. Britney Griner
Mit Britney Griner gibt es eine weitere Anwärterin auf eine Goldmedaille einer queeren Athletin. Die 2,03 Meter große Sportlerin kämpft für das Basketball-Frauennationalteam der USA um Edelmetall und hat bereits zwei Weltmeisterschaften sowie eine olympische Goldmedaille in Rio de Janeiro gewinnen können. Die 30-Jährige lebt offen lesbisch und versucht vor allem durch die US-Medien Sichtbarkeit und Gleichberechtigung für die Community zu schaffen.
5. Margielyn Didal
Margielyn Didal ist eine philippinische Street-Skateboarderin, die bereits 2018 bei den Asian Games die Goldmedaille holte und auch heuer zum erweiterten Kreis der Favoritinnen zählte und bis ins Finale vordrang. Die 22-Jährige ist in einer langjährigen Beziehung mit ihrer Freundin Jozel Manzanares und kämpft auch abseits ihrer sportlichen Karriere für Gleichberechtigung für Frauen und die LGBTQIA+ Community.
6. Yulimar Rojas
Yulimar Andrea Rojas Rodríguez ist eine Dreispringerin aus Venezuela. Die 25-Jährige ist zweimalige Weltmeisterin und hat bereits eine Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio gewonnen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Rusmely Rojas tritt sie vor allem auf Social Media für die Rechte queerer Personen ein.
7. Laurel Hubbard
Laurel Hubbard ist eine Gewichtheberin aus Neuseeland und die erste Trans*Frau bei den Olympischen Spielen. Sie wurde 1978 als biologischer Mann geboren und nahm bis zum Jahr 2001 an den Wettkämpfen der Männer teil. Nach ihrer geschlechtsangleichenden Operation wurde sie auch von den neuseeländischen Behörden als Frau registriert und begann nach einiger Zeit an den Wettkämpfen der Frauen teilzunehmen. Hubbard musste für diesen Schritt nachweisen, dass ihre Testosteronwerte unter dem dafür zugelassenen Wert liegen.
8. Jack Woolley
Jack Woolley tritt im Taekwondo an und ist der erste queere Athlet aus Irland, der an den Olympischen Spielen teilnimmt. Im vergangenen Jahr outete sich der 22-Jährige als bisexuell und erntete dafür viel Unterstützung in seiner Heimat.
Dies sind nur 8 von 168 herausragenden queeren Athlet:innen, die sich bei den Olympischen Spielen in Tokio mit den Besten der Besten ihrer Sportarten messen dürfen. Bei den Sommerspielen 2016 in Rio waren es rund 60, in London im Jahr 2012 gar nur 20 geoutete Sportler:innen. Das Team LGTBQIA+ ist somit bereits jetzt eines der Gewinnenden der Spiele. Wir drücken allen Athlet:innen die Daumen und freuen uns, dass die Community auch in der Sportwelt ein starkes Zeichen setzt.
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