DAS PORN FILM FESTIVAL VIENNA ZEIGT VOM 10. BIS 15. APRIL EINE AUSWAHL INTERNATIONALER FILME RUND UM KINK, INTIMACY, GENDER UND SEXUALITY
An zehn verschiedenen Spielstätten in ganz Wien zeigt das Porn Film Festival Vienna dieses Jahr eine Vielzahl an internationalen und heimischen Film-Produktionen. Neben den Screenings wird sich in Form von Workshops und Side-Events mit Fragen zu Stereotypen und Tabus rund um Gender, Kink und Sexualität befasst, der Raum für kritische Reflexion und offenen Dialog über sexuelle Fantasien, Wünsche und Tabus schaffen soll.
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ UND ECHTE EKSTASE
What if Machines had Wet Dreams? Diese Frage steht heuer im Fokus des PFFV. Für das futuristische Design des Festivals hat das Design-Team dieses Jahr eine künstliche Intelligenz mit Inhalten der Filmemacher:innen trainiert. Teil des Konzepts war es, möglichst diverse Körperformen, Altersgruppen und Gender abzubilden und so vordefinierte Ideen und Konzepte von Gender und Sexualität zu hinterfragen – futuristic bodies for futuristic porn.
Festival-Direktorin Jasmin Hagendorfer feiert mit “Musings of a Mechatronic Mistress” Wien-Premiere ihres zweiten Films. Darin erkundet Sex-Roboter Tiffany feministisch-futuristische Möglichkeiten eines Zusammenschmelzens von Technologie und Mensch, die die Grenzen von Körperlichkeit, Verlangen und Gender in Frage stellt.
BDSM IM ÄLTESTEN KINO WIENS
Die mehr als 30 Screenings werden unter anderem im ältesten Kino Wiens, den Breitenseer Lichtspielen, dem Schikaneder, dem Erotikkino Fortuna und dem Votiv Kino zu sehen sein. Das von Adrineh Simonian, Jasmin Hagendorfer und Yavuz Kurtulmus kuratierte Programm umfasst dieses Jahr Kurzfilmreihen in den Kategorien Queer, Gay, Lesbian, Trans, Straight, Political, Austrian, Hentai und BDSM – letztere in Breitensee.
Als Weltpremiere der Arthouse Pornographie feiert der Langfilm “Chaos” von Anoushka sein Debüt. “Chaos” ist eine Ode an weibliche Stärke, die das Publikum mittels fiktionaler und höchst emotionaler Elemente zu einer Reflexion über Intimität und Liebe einlädt.
(GRIECHISCH) UNORTHODOX UND HYSTERISCH
Eine der wohl bemerkenswertesten Kooperationen des diesjährigen Porn Film Festivals ist die Aegean Porn Alliance. Als Porn Across the Aegean zeigt das PFFV mit den Filmen “Ikaros Reborn” (GR) und “Turkish Hammam” (TR) dieses Jahr ein besonderes Doppel-Screening.
Entstanden aus der unkonventionellen Freundschaft zwischen den PFF Direktoren Wien und Athen Yavuz Kurtulmus und Menelas Siafakas ist die Aegean Porn Alliance eine symbiotische Antwort auf vermeintlich geopolitische Differenzen: Griechenland und die Türkei als zwei tief religiöse und patriarchale Gesellschaften, eine cineastische Antwort auf die Unterdrückung sexueller Freiheit und Vielfalt basierend auf dem altgriechischen Sprichwort “η ἰσχύς ἐν τῇ ἐνώσε”, frei übersetzt als #bettertogether.
Neben den Screenings dürfen sich Festival-Besucher:innen dieses Jahr wieder auf über 20 Side-Events in Form von Workshops und Performances und erstmalig auch die erste alternative Porn-Gala Europas freuen. Mutiges Publikum ist eingeladen, beim Hysterical Cabaret, inspiriert von der Hysterical Literature Serie mit Stars wie Stoya und gestaltet von den Pleasure Catalysts, selbst auf der Bühne platzzunehmen. Teilnehmende dürfen dabei spontan eine Performance ihrer Wahl, egal ob singen, lesen oder sonstiges abliefern, während unter dem mit einem Tuch verdeckten Tisch zeitgleich eine Person ihrer Wahl versucht, sie mit Vibrationen abzulenken – alles vor einem Live Publikum im Kinosaal des Schikaneder.
INKLUSIVER PORNO ZUM HÖREN
Als Festival mit Fokus auf Diversität und Vielfalt ist das PFFV letztes Jahr mit einem Workshop zu Barrierefreiheit einen ersten Schritt in Richtung barrierearmes Festival gegangen. Dieses Jahr folgte das Einführen detaillierter Beschreibungen für die Zugänglichkeit der Festival-Locations und Events auf der Website. Darüber hinaus gibt es dieses Jahr mit Porn in the Dark in Kooperation mit CHEEX TALKS zum ersten Mal Porno zum Hören. Durch das Erkunden von Klängen und Sounds von Erotik durch kann das Publikum in völliger Dunkelheit eine neue Art von Pornographie erleben: ausschließlich via Audio und somit auch für sehbehinderte Gäst:innen zugänglich. Im Anschluss lädt das Festival zu einer Panel-Diskussion zum Thema Inklusivität und Pornographie ein.
