Ok, jedem ist die Frage schon mal durch den Kopf geschossen, dennoch ist es bei vielen ein Tabu-Thema: Wie sinnvoll ist Enthaltsamkeit?
Fakt ist, dass viele Leute behaupten, ihr freiwilliger Sexentzug würde ihre Produktivität, Kreativität und innere Zufriedenheit steigern. Sie würden sich besser auf die “wichtigen” Dinge im Leben konzentrieren können, wie beispielsweise ihre Arbeit, Hobbies oder würden mehr Wert auf ihre Freundschaften legen, wenn sie auf die geilste Nebensache der Welt verzichten würden.
Aber stimmt diese Theorie überhaupt?
Anerkannte Fachleute wie Dr. Beverly Whipple, eine renomierte Sexualforscherin und Co-Autorin des Buchs “The Science of Orgasm”, sowie Dr. Nan Wise, Sextherapeut und Psychotherapeut mit Doktor in kognitiver Neurologie, liefern die Erkenntnis: Sexabstinenz hat keinen nennenswerten positiven Einfluss auf Gesundheitswerte oder die menschliche Psyche. Es bestehen viel zu wenige Studien in diesem Gebiet. Umso mehr bestätigen sie aber, dass das Gegenteil der Fall ist:
So ist es bekannt und bestätigt, dass regelmäßige Selbstbefriedigung bei Männern deren Risiko an Prostata-Krebs zu erkranken deutlich senkt. Weiters würde ein aktives Sexualleben uns physisch und emotional helfen, nicht nur, weil beim Liebemachen Sexualhormone ausgeschüttet werden, die uns ein gutes Gefühl bereiten und befriedigen, sondern auch, da viele verschiedene Regionen im Gehirn aktiviert und mit Blut zirkuliert” werden würden, so Dr. Wise. Sex ist quasi ein gutes Workout fürs Hirn.
Das Ganze funktioniert natürlich nur unter zwei bestimmten Voraussetzungen die unumgänglich sind: Man muss sich mit dem Sexualpartner wohl fühlen und Sex nicht aus den falschen Gründen haben, da es sonst emotional nicht zufriedenstellend sein kann. Außerdem darf man niemals vergessen, sich zu schützen. Das dürfte jedem bewusst sein, ist aber eine wichtige Erinnerung, um etwaige Geschlechtskrankheiten zu umgehen.
Wenn man sich bewusst ist, worauf man aus ist, und geschützten Sex hat, ist es also eine Bereicherung, wenngleich man für sich selbst auch eine Sexabstinenz probieren kann, um deren möglichen Vorteile auf sich wirken zu lassen. Nur dann weiß man, was für einen gesünder ist.
Text: Anas Atassi
Quelle: Broadly