Noch immer hat der Winter Westeuropa fest im Griff. Dass es uns gerade zu der Jahreszeit, in der es nicht nur ständig kalt, sondern auch dunkel ist, immer wieder weit weg zieht, ist selbstverständlich. Auch wir waren auf der Suche nach einer ordentlichen Portion Vitamin D, und hatten so viel Spaß in Mexiko, dass wir fast gar nicht mehr gehen wollten.
1. Der Vulkan Popoketepetel ist im Großraum Puebla allgegenwärtig
Der Legende nach wacht Popokatepetel (der Häuptling) über den Zwillingsvulkan Iztaccíhuatl (seine schlafende Geliebte). Wenn dieser Vulkan nicht gerade ausbricht, stellt dieser ein sehr reizvolles Ausflugsziel dar. Hier gibt es einen Tourvorschlag für Euch.
2. Spannende Kulturgeschichte um der frühen Ureinwohner Mexikos
Maya, Azteken und Olmeken sind Schlagwörter, die wir alle schon gehört haben. Im Antropology Musuem in Xalapa bekommt man diese Hochkulturen auf dem Silbertablett serviert. Garniert mit skurrilen, teilweise sehr grausamen Geschichten über die Bräuche dieser Völker. So wurden z.B. schon die Köpfe von Babies deformiert um später den königlichen Kopfschmuck besser tragen zu können. Auch war es eine sehr große Ehre auf äußerst grausame Weise geopfert zu werden. Der Grund warum Cortes Mexiko erobern konnte, war sein Einsatz für die unterdrückten Stämme, die als Opfergaben dienten. Das und vieles mehr erfährt man bei einem ausführlichen Besuch im Museum.
3. Pyramiden, Dschungel, Abenteuer
Wer hat nicht schon von den legendären Pyramiden im mexikanischen Dschungel gehört? Aber auch mitten in der Stadt kann man die beeindruckenden Gebäude finden: Cholula ist die einzige Stadt, in deren Zentrum sich eine alte Pyramide findet. Diese ist über ein begehbares Tunnelsystem (angelegt von 1931 bis 1956 von Ignacio Marquina) zu besichtigen. Die Pyramide ist allerdings halb von einem Erdhügel bedeckt und auf ihrem Gipfel wurde ein barockes Kloster errichtet.
4. Wo sich Albträume in Kunsthandwerk manifestieren – Pedro Linares, Erfinder der Alebrijes
Eine beeindruckende Sammlung dieser Skulpturen und Holzschnitzereien befinden sich im Museo Regional de Cholula. Alle Kulturbegeisterten sollten also definitiv diesem Museum einen Besuch abstatten!
5. Biologischer Kaffeeanbau – ganz fair – in historisch spektakulärer Landschaft
Auf der Kaffeeplantage Hacienda de Pacho wird einem näher gebracht warum guter Kaffee seinen Preis hat. Nicht nur, dass Schatten- und Lichtverhältnisse, sowie die Co-Kulturpflanzen penibel bedacht werden müssen: In ihrem leidenschaftlichen Vortrag weist die Plantagenbesitzerin auch darauf hin, dass die Löhne und Arbeitsbedingungen der Angestellten im hohem Maße bei der Preisgestaltung von exzellentem Kaffee mitspielen. Die Kostprobe hat alle restlos überzeugt – dieser Kaffe ist außergewöhnlich und preisverdächtig. Auch Nicht-Kaffeeliebhaber würden sich an der atemberaubenden Kulisse dieser Öko-Plantage ergötzen, somit kann ein Besuch für einfach jeden empfohlen werden. – Wir haben hier einen Tourvorschlag für Euch!
6. Was wurde eigentlich aus Barock in Lateinamerika?
Als Europäer kennt man das doch – Barock ist opulent, üppig und übertrieben prächtig. Will man die Superlative davon erleben, dann sollte man sich die barocken Bauten und Museen in Mexiko ansehen. Hier vereinigt sich unser klassischer Barock mit der verspielten Farbenpracht der mexikanischen Kultur. Das sehr moderne Gebäude des International Barocke Museum in Puebla (Architekt Tony Ito) steht dabei im Kontrast zu den Exponaten.
International Barocke Museum in Puebla
Barocke Kapelle in Puebla
7. Die 1001 Kleider der Maria Magdalena
In dem “magischen Dorf” Xico findet ein Mal im Jahr die Prozession der heiligen Maria Magdalena statt. Nur ganz wenigen Einwohnern (3 Jahre lang muss man auf der Warteliste stehen) ist die Gunst vergönnt, die Holzstatue der Maria Magdalena mit einem spektakulären neuen Gewand auszustatten. Abgesehen von der Tatsache, dass die Bewohner*innen sich dafür ehrenvoll in Unkosten stürzen dürfen, müssen während des Vorbereitungsmonats alle (!!!) Gäste eingelassen, bewirtet und mit einer Vorführung des Kleides amüsiert werden. Selbstverständlich darf man zum Dank dafür auf ein Wunder hoffen, und das Kleid wird für zukünftige Generationen im Museum neben der Kirche zur Schau gestellt. Xico bietet aber auch verschiedenste spannende Ausflugsrouten und Übernachtungsmöglichkeiten wie die authentisch Mexikanischen Hacienda Las Magdalenas. Aber Achtung: Insektenspray nicht vergessen!
8. Puebla – Rosewoood Hotel
Die auf über 2000 Höhenmeter liegende Stadt Puebla ist bekannt für das aufeinandertreffen des alten und neuen Mexikos. Zu entdecken gibt es die Werkstätten der Talavera-Keramik, viel Barock und die vier Jahrhunderte alten Gebäude der Kolonialzeit. Unser Tipp: Das Rosewood Hotel. Es hat den Zusatz “Luxus” wirklich verdient. Ein altes, industrielles Gebäude wurde mit großer Detailliebe sehr geschmackvoll und gediegen eingerichtet. Das rundum Wohlfühlpaket mit hervorragender Lage, Spa-Bereich und lukullischen Genüssen im Restaurant – für all das wird vom sehr freundlichen und kompetenten Personal gesorgt.
9. Das Land in den man ohne Führerschein Auto fährt
In Mexiko wurde die Führerscheinprüfung abgeschafft. Um der Korruption dabei Herr zu werden, wurde entschieden, dass der Führerschein für umgerechnet 40 Euro käuflich erworben werden kann – ohne Kurs und ohne Prüfung. Für Europäische Besucher, die länger als ein Jahr bleiben, können diese Führerscheine im Heimatland zwar (mit Prüfung, aber ohne Kurs) umgeschrieben werden – Touristen sei an dieser Stelle allerdings empfohlen, sich besser ein Auto mit Fahrer zu mieten (vielleicht sogar inklusive Tour-Guide).
10. Ein “Must Visit” für alle VW Käfer Fans
Erst 2003 wurde in VW Werk in Puebla die Produktion des Klassikers eingestellt. Der Beatle ist aber immer noch allgegenwärtig und tritt in den unterschiedlichsten Variationen auf -bis dass der Rost uns scheidet.
11. Und der Tod tanzt mit
Nicht nur zum “Tag der Toten” “Día de los Muertos”, der Ende Oktober stattfindet sondern auch das restliche Jahr ist das Skelett und der Totenschädel allgegenwärtig.
12. Magische Dörfer
Pueblos Mágicos – Mexikos magische Städte, sind besondere Orte, die für den Reichtum an kulturellem Angebot berühmt sind. Vor allem die historischen Gebäude machen einen spanischen Eindruck. Der mexikanische Flair entsteht durch die kleinen bunten Gebäude, die sich verspielt aneinander schmiegen. Unser Tipp: Die 11 schönsten magischen Dörfer
13. Karibisches Meer, weißer Sand und Rockstar-Feeling im Hard Rock Hotel
Nach einer aufregender, kulturintensiven Reise kann der Urlaub nicht besser ausklingen als in Cancun. Abseits von Springbreak und betrunkenen Amerikanern lässt es sich dort herrlich entspannen. Ebenfalls befinden sich in der Nähe (ca.2 Autostunden entfernt) im Dschungel alte Pyramiden, deren Besuch sich allemal lohnt. Cirque de Soleil hat auch hier mit seiner Show Joya seine Zelte aufgeschlagen – in altbewährter Perfektion wird die Zirkusshow von Dienstag bis Samstag Abend aufgeführt.
Besonders erwähnenswert sind die beiden Hard Rock-Hotel-Resorts in Cancun. Hier heißt “All-inclusive” wirklich “ALL” – so sind z.B. auch alle alkoholischen Getränke inkludiert. Der Name ist Programm, denn der Gast ist wirklich Rock-Star: Die Fender-Gitarre wird auf Wunsch aufs Zimmer geliefert und die Band kann gleich gegründet werden. Wer mag, kann sich von einem Coach bei diversen Aktivitäten begleiten lassen: Von der Songkomposition bis zur CD- oder Videoaufnahme. Das Hard Rock Hotel Riviera Maya bietet darüber hinaus auch noch die “Woodward”. Hier können die letzten Kräfte im Ninja-Parcour mobilisiert, die Fahrrandkünste auf einem Trialgelände, und die Sprungkraft im Trampolintrack getestet werden. Wir haben es ausprobiert – es macht WIRKLICH Spaß!
Eine ausführliche Bildstrecke unserer Reise findet ihr hier:
[envira-gallery id=”15415″]
Text + Bilder: Martin Darling