Lifestyle

#BodyTalk 2: Kilos verlieren durch darmfreundliche Ernährung? Wie geht das?

+++ Triggerwarnung +++

In diesem Artikel werden die Themen Essstörung, insbesondere das Krankheitsbild der Ess-Brech-Sucht (Bulimia Nervosa), sowie Alkoholmissbrauch angesprochen. Falls du oder eine Person in deinem Bekanntenkreis betroffen ist, findest du am Ende des Artikel wichtige Kontaktinformationen, um Hilfe zu bekommen.

Da dieses Thema für mich sehr persönlich ist,
habe ich ebenfalls ein Video über diesen Artikel abgedreht.

*Dieser Artikel ist keine bezahlte Kooperation und enthält meine ehrliche Meinung und Erfahrung.

Nun war es also an der Zeit, Bernhards Programm von darmfreundlicher Ernährung in meinen Alltag zu integrieren. Wichtig war mir, dass dies keine Fasten-Diät in irgendeiner Form darstellte, sondern sein Ansatz eine komplette Lebensstil-Veränderung anstrebt. Von konventionellen Diäten hatte ich genug, aber wollte wieder lernen, wie man „gesund isst“ ohne Schuldgefühle zu haben – und den Zugang zu meinem eigenen Körper auf diese Weise verbessern. Und so startete ich das Programm mit einer Inventur meines Kühlschrankes und der Vorratskammer. Frei nach dem Motto: Alles, was auf der „darmunfreundlichen“ Liste steht, fliegt radikal raus. Ebenso entschied ich mich bereits vor dem Start, die Umstellung auch Low-Carb anzugehen, und so entfernte ich auch Kartoffelpüree, Aufbackbrötchen und Cornflakes. So sammelte ich Fertiggerichte, Nudeln, Kartoffelpüree und restliche Fleischprodukte zusammen und stellte diese meinen Arbeitskollegen am nächsten Tag zur freien Entnahme zur Verfügung. Toll, und jetzt? Der Kühlschrank gähnt vor Leere und ich hatte keine Ahnung, womit ich ihn jetzt füllen sollte. Was zur Hölle kann ich denn nun eigentlich noch Essen?

September, 2020

Wie ich den Supermarkt und Lebensmittel neu kennenlernte… und dennoch zweifelte

Ich wandte mich an Bernhard, der mir so gut wie rund um die Uhr via WhatsApp mit Rat und Tat zur Seite stand. (Zusätzlich zu dieser intensiven Betreuung grade zu Beginn, trafen wir uns einmal wöchentlich zu einem Zoom-Meeting, um Updates im Detail zu besprechen). Er gab mir seine Must-have-Einkaufsliste, die genau die Lebensmittel auflistete, die man immer daheim haben sollte, um gut ausgestattet zu sein. Von jeglichem Obst und Gemüse (in Bio-Qualität), bis hin zu Humus, Quinoa, Mandeljogurt und glutenfreien Haferflocken bot diese Liste in meinen Augen einen guten Leitfaden für viele Gerichte. Ich fokussierte mich auf diverse Salate, denn ich bin einer dieser Menschen, die voller Überzeugung und meist in Begleitung komischer Blicke ihres Gegenübers sagen können: Salat ist mein Lieblingsessen. Also machte ich mich auf den Weg. Kann ja nicht so schwer sein, dachte ich. In drei Supermärkten, zwei Bio-Läden und zwei Online-Shops (“Just Spices” und “Lizza“) war ich unterwegs, um mich gut ausgestattet zu fühlen. Das Konto blutete. Denn günstig war diese Umstellung nicht grade.

Nach der ersten Hürde dauerte es nur knapp drei Tage, bis es wieder etwas knifflig wurde. Für mich, der absolut kein Talent für „Meal-Prepping“ hat, wurde es zum Lunch im Office-Alltag ziemlich schnell schwer, etwas Zufriedenstellendes auf die Schnelle beim Supermarkt um die Ecke zu finden. Und aus Mangel an Möglichkeiten (wie ich dachte) gab es zum Mittagessen lediglich Snack-Gurken und laktosefreien Kräuter-Dipp. Und das ist auf Dauer wirklich alles andere als befriedigend. Im nächsten Call mit Bernhard berichtete ich von meinem Schlamassel und er fertigte mir eine neue „Last-Minute-Office-Lunch-Einkaufsliste“ an. Und so addierte ich Kokosjoghurt mit Früchten oder Nüssen, Suppen und tonnenweise Obst zu meiner Lunch-Speisekarte, um für etwas Abwechslung zu sorgen. Zusätzlich trank ich jeden Tag fast 3 Liter frischen Ingwer-Zitronen-Tee, der langsam aber sicher dazu führen sollte, dass ich mich an meinen letzten Kaffee kaum noch erinnern kann. Es lief gut. Abends gab es wie gewohnt jeden Tag einen anderen Salat. Und so kam irgendwann ein gemeiner Gedanke: Ich habe noch NIE so viel gegessen wie jetzt. Wie soll oder kann ich denn damit abnehmen? Bernhard erklärte mir nochmal ausführlich sein Wissen und ich fasste wieder Vertrauen. Eigentlich würde ich bei dem, was ich derzeit esse sogar noch unter meinem Tagesbedarf liegen und könnte eigentlich noch mehr essen, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Ich brauchte einen Wein. Kopf klarkriegen. 


Die alten Gefühle waren dennoch da.
Ich darf aber nicht erbrechen.
Schneller als ich gucken konnte,
zog ich mir meine Schuhe an,
griff mir meine Kopfhörer und
marschierte an der Toilette vorbei
direkt nach draussen. 


Zeit für was Neues:
Wie ich alte Muster brechen konnte
und dringend musste

Und so begann der wirklich harte Kampf gegen die Zweifel und Angst der Gewichtszunahme und die alten Muster, Alkohol zu nutzen, um blöde Gedanken zu vertreiben. Ich sprach lange und ausführlich mit Bernhard, mit dem ich einen idealen Plan erarbeitete, um aus meinem Gedankenchaos zu entkommen. Und die Lösung war so simpel: Spazierengehen! Ja, liebe Leute, so einfach kann es manchmal sein. Bernhard sagte mir, dass es stimmt, dass man Erfolge auch ohne Sport erreichen kann, jedoch ein normales Maß an Bewegung natürlich gesund und auch fördernd für meine Ziele ist. 10.000 Schritte solle ich pro Tag erreichen. Guter Plan, dachte ich mir. 

Und so begann ich jeden Morgen zur Arbeit zu spazieren und diesen Weg am Abend erneut zurück zu legen. Knapp 4.500 Schritte hatte ich damit dann schon einmal im Kasten. Zuhause angekommen und nach etwas Zeit zum Entspannen warf ich Kopfsalat, Apfelstücke, Granatapfelkerne, Avocado und diverse Nüsse zusammen und genoß wie so oft meinen Salat. Schüssel leer. Bauch voll. Alarm. Gedankenchaos. Die alten Gefühle waren dennoch da. Ich darf aber nicht erbrechen. Schneller als ich gucken konnte, zog ich mir meine Schuhe an, griff meine Kopfhörer und marschierte an der Toilette vorbei direkt nach draussen. Spazieren gehen. Schritte sammeln, statt erbrechen. Ich setze meine Kopfhörer auf, drückte bei meinem Lieblings-Podcast (welcher übrigens „Mordlust“ von Laura Wohlers und Paulina Krasa ist) auf Play und lief los. So ging ich vom 8. Bezirk zum Kanal über den 9. zurück nach Hause. 23 Uhr. Die unangenehmen Gefühle und Gedanken waren verschwunden. 12.830 Schritte zeigte mein Handy mir an. Ich fiel glücklich, satt und auch ein wenig K.O. ins Bett. Ohne Erbrechen. Ohne Alkohol. 

Diese Routine wiederholte ich Tag für Tag. Wieder und wieder. Bis sie Normalität wurde und ich gar nicht mehr bemerkte, dass ich weder Gedanken ans Erbrechen noch an meine gewohnten zwei, drei Gläser Wein hatte.

Sündigen lernen, die ersten Erfolge
und der Start meiner Verwandlung

So ging es Woche für Woche weiter. Jede Strecke wurde zu Fuß zurückgelegt und die Ernährungsumstellung hatte sich nun so gut in meinen Alltag integriert, dass ich mich sogar traute, etwas zu experimentieren. Ich legte mir einen Air-Fryer zu. Verwandelte Blumenkohl in Buffalo-Wings, stellte meinen eigenen Dipp her und verbrachte wesentlich mehr Zeit in der Küche als je zuvor. Und es machte Spaß. Nach all den Jahren, in denen „Essen“ oder alleine die Beschäftigung mit diesem Thema zu den schlimmsten Dingen in meinem Leben gehörten, fand ich jetzt Kreativität und Zuversicht. Ich hielt so streng an meiner Ernährung fest, dass aus Bernhards 80/20-Regel (80% darmfreundliche, 20% darmunfreundliche Lebensmittel) eine 100/0-Regel wurde und ich mir unbegründeter Weise auch die letzten 20 Prozent verbot. Nicht gut. Und so nahm es Bernhard sich zur Aufgabe, mir wieder „sündigen“ beizubringen. Ich solle mir einen Tag in der Woche nehmen und dort essen, wonach mir ist. Meine Wahl fiel auf Sonntag. Da gähnt der Kühlschrank eh meistens vor Leere und so hielt ich den Plan ein und es gab Pizza. Doch leider wachte ich am Folgetag mit einem komischen Körpergefühl auf. Ich fühlte mich wieder dick. Dachte, das Essen vom Vortag sei direkt auf meine Hüften gewandert. Und erneut brauchte ich Rat. Bernhard versuchte mir in diesem Fall Sport doch noch etwas schmackhafter zu machen. Erfolglos. Auf Sport hatte ich keine Lust. Ich brauchte etwas, was sich weniger nach Sport oder Fitness anfühlte. Also tanzte ich. Meine Art von Sport. So wirbelte ich also durch die Bude und tanzte dieses Mal meine Zweifel weg. Bis ich eines Tages ein Video bei Instagram postete und ich meinen Augen kaum traute. Mir selbst fiel nicht auf, wie sehr sich mein Körper in so kurzer Zeit verändert hatte. Doch so war es. Die Person auf dem Video sah nicht mehr so aus, wie die Person, die ich noch vor knapp zwei Monaten war. Ich war schockiert. Und glücklich. Und Stolz. 

Und so wanderte ich das erste Mal nach knapp vier Jahren das erste Mal mit dem Ziel, eine neue Hose zu kaufen, in die Stadt. Ich schlenderte über die Mariahilferstraße und landete bei COS. Damals passte ich nicht mal in die Größe XL und konnte dort nie eine Hose kaufen. Mutig, wie ich war, stellte ich mein Glück direkt auf die Hardcore-Probe. Alles oder nichts. Wenige Minuten fand ich mich mit einer Tüte in der Hand vor dem Store. Samt einer kurzen, schwarzen Hose in Größe L. Ich strahlte über beide Backen. Endlich nicht mehr nur Radler-Shorts im Sommer tragen, sondern eine wirklich kurze Hose. Mit einem T-Shirt, welches ich reinstecken kann, und einem hübschen Gürtel. Ich sah ein ganz neues Ich vor mir. Ein Ich, welches jahrelang unter meinem Schmerz, meiner Krankheit und dem Alkohol verborgen lag. 

Ich war motiviert, fühlte mich mit meinem jetzigen Lebensstil und Ernährungsplan sicher und wollte noch mehr verändern.

Und das tat ich.

In meinem dritten und finalen Teil der Geschichte zeige ich dir meine finale Transformation, erzähle dir vom schönsten Moment meines Sommers, gebe dir Einblick in mein aktuelles Mind-Set und spreche offen an, was ich auch nach den drei Monaten mit Bernhard beibehalten konnte, und was mir immer noch schwer fällt.


Falls das Thema für dich auch spannend sein könnte,
vereinbare einfach ein kostenloses Erstgespräch mit Bernhard.

Ziel ist es nicht, abzunehmen, sondern in seinem Körper anzukommen und ihn kennenzulernen. Das Erstgespräch hat mir geholfen, dies zu verstehen und zu verinnerlichen.

Falls du selbst Probleme mit Essstörungen hast,
kannst du unter folgendem Link nach Hilfe fragen:
Dabei handelt es sich um die Einrichtung, die mir ein neues Leben ermöglichte:

www.sowhat.at

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