Markiert es euch im Kalender, denn am 27. Oktober startet die erste LGBTQ+ Romcom eines großen Filmlabels in den heimischen Kinos. Der Film „Bros“ von Universal Pictures ist so sanft, wie man es sich von einer romantischen Komödie erhofft, er ist dennoch aber mit viel Selbstironie, popkulturellen Referenzen und gesellschaftlich wichtigen Themen mehr als bloß unterhaltsam. Und eignet sich auch als Movie-Date, weil man gemeinsam lachen, aber auch diskutieren kann.
Man nimmt das klassische Konzept einer Romantic Comedy und einen ausschließlich LGBTQ+ Cast und Crew, mischt viele Stereotype hinzu und raus kommt „Bros“. Eine unterhaltsame Story für die ganze Familie – klingt vielleicht ironisch (es gibt auch viele Sex-Szenen), ist aber wirklich so. Neben lustigen Stereotypen in Form von Sätzen wie beispielsweise „they just can’t stop vouging“, über die Verleihung eines „Cis white gay man Awards“, werden alle Buchstaben von LGBTQ+ und diverse Beziehungsmodelle repräsentiert. Das Publikum wird einerseits zum Lachen gebracht, aber andererseits auch aufgeklärt.
Geschrieben wurde „Bros“ vom amerikanischen Schauspieler und Comedian Billy Eichner gemeinsam mit dem in Hollywood bekannten Regisseur und Produzenten Nicholas Stoller, der schon an Kassenschlagern wie „Neighbors“ und „Zoolander“ gearbeitet hat. Eichner selbst übernimmt die Hauptrolle des Podcasters Bobby, der zur Aufgabe hat, gemeinsam mit einem Team das erste LGBTQ+ Museum in den USA zu eröffnen. Wie in jeder guten Romcom ist Bobby mit seinem Liebesleben unzufrieden. „Emotionally unavailable“ ist der Stempel, den er sich selbst aufdrückt. Bis er den „hot ripped gay guy“ Aaron, gespielt von Luke Macfarlane, auf einer Party kennenlernt…
Der Film ist nicht bloß die erste queer Romcom eines großen Filmlabels, sondern geht auch die extra Mile, was Diversität am Set betrifft. Das ganze Team, vor und hinter der Kamera, identifiziert sich als Queer, was eine neue Erfahrung für die Schauspieler*innen war. Eve Lindley, die in „Bros“ die Rolle der Tamara spielt, als hat uns in einem Gespräch verraten, wie die Erfahrung für sie war. Sie sagt: „Es ist ein großer Komfort, den man fühlt. Wir sind es so gewöhnt, die symbolische Queer-Person am Set zu sein. Es ist sehr schön, nicht in der Minderheit zu sein und das Gefühl zu haben, für eine gesamte Community sprechen zu müssen.“
LGBTQIA+ Aktivistin Ts Madison ist als Angela im Film zu sehen. Luke Macfarlane und Billy Eichner sind das Traumpaar auf der Leinwand. Eve Lindley ist der Newcomerstar von Bros. Auch mit einer kleinen Rolle am Start: Drag-Race-Gewinnerin Symone
So lustig der Film auch ist, ein paar Szenen scheinen zu wahr, um gespielt zu sein. Billy Eichner verrät: „Es gibt die eine Szene am Strand, wo ich in meiner Rolle als Bobby darüber spreche, wie stark meine sexuelle Orientierung meine Karriere beeinträchtigt hat. Ich wollte diese Szene drehen, damit unsere Geschichte als marginalisierte Gruppe anerkannt wird. Wir wurden lange Zeit als Außenseiter in der Filmwelt betrachtet. Hollywood hat viel zu lange gebraucht, um einen Film wie diesen zu drehen.“
Nun ist es aber soweit und es gibt einen guten Grund, wegen einer Romcom wieder ins Kino zu gehen, anstatt sie zu Hause im Bett zu streamen. „Bros“ startet am 26. Oktober in unseren Kinos.