Längst ist Wien kein Geheimtipp mehr bei Reisenden aus aller Welt: Jährlich knapp 7 Millionen Tourist*innen steuern die österreichische Hauptstadt an. Außerdem wurde Wien zum 8. Mal in Folge zur lebenswertesten Stadt der Welt ernannt!
Doch Wien ist nicht nur perfekt geeignet, um dort zu leben. Auch Familien, Singles und junge Leute aus aller Welt möchten sich Jahr für Jahr von der Lebensqualität der Stadt selbst überzeugen. Neben den unzähligen Sehenswürdigkeiten wie Schloss Schönbrunn, der Hofburg, dem Parlament oder den zahlreichen Museen gibt es auch eine Reihe an Clubs, Bars und Events zu entdecken. WienTourismus hat erkannt, dass Wien auch ein beliebtes Ziel für queere Tourist*innen ist, die die 1,8 Millionen Stadt entdecken und erleben wollen, und bietet auf ihrer Website eine eigene Rubrik für LGBTQ+ Reisende an. Auch unsere Redaktion kennt sich in der queeren Szene in Wien bestens aus – deshalb haben wir für alle Interessierten die besten queeren Events und TO DOs zusammengefasst:
1.Der Life Ball
Der Life Ball ist Europas größte Charity-Veranstaltung zu Gunsten von HIV-infizierten und AIDS-kranken Menschen, bei der jedes Jahr Spendenbeiträge in Millionenhöhe gesammelt werden. Seit 1993 schon findet der Life Ball jedes Jahr im Wiener Rathaus statt und ist mittlerweile viel mehr als eine Benefizgala: Die Nachfrage nach den 3780 Karten ist so groß, dass die Vergabe nur noch mithilfe eines Zufallsgenerators erfolgt. Wer jedoch keine Karte bekommt, kann die extravagante Eröffnungsshow mit internationalen Stars und Modenschauen von Designer*innen wie Moschino, Jean Paul Gaultier oder Givenchy auf dem Rathausplatz kostenlos verfolgen. Mehr als 70 TV-Sender und 500 Medienvertreter*innen dokumentieren jährlich das Event, allein letztes Jahr waren Stars wie Naomi Campbell, Amanda Lapore oder ESC-Gewinnerin Conchita Wurst dabei.
2. Queere Ampelmännchen
Wer in Wien öfter zu Fuß geht, wird unweigerlich kurz an einigen Ampeln innehalten und überrascht sein: Seit 2015 gibt es in Wien an mittlerweile über 49 Ampeln gleichgeschlechtliche Ampelpärchen. Die Ampeln, ursprünglich anlässlich des Eurovision Song Contests 2015 montiert, sollen ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen, aber auch die Aufmerksamkeit der Fußgänger*innen wecken. Auch Madrid und München haben das Wiener Original mittlerweile übernommen. In Wien gibt es mittlerweile sogar einen eigenen Ampelpärchen Shop (Otto-Bauer-Gasse 19, 1060 Wien)
3. Vienna Pride / Euro Pride
Die Vienna Pride (02.-17.06.2018) kündigt sich schon weit im Voraus an: Im gesamten Pride-Monat Juni werden alle Wiener Straßenbahnen mit kleinen Regenbogen-Fähnchen bestückt. Am 16.06.2018 steht schon die 23. Regenbogenparade an, und wie jedes Jahr wird die Parade mit mehr als 100.000 Teilnehmer*innen über eine der wichtigsten Wiener Straßen, die Ringstraße ziehen. Bereits am 2. Juni eröffnet das Pride Village am Wiener Rathausplatz, das bis 17. Juni Platz für Konzerte, Party, Infoveranstaltungen und vieles mehr bietet. 2019 schließlich wird Wien zum Zentrum des schwulen und lesbischen Europas: Von 19. Mai bis 19. Juni 2019 findet die EuroPride wieder in Wien statt. Über 1,5 Millionen Besucher*innen werden für das vierwöchige Event erwartet. Die EuroPride findet damit schon zum zweiten Mal in Wien statt, und wird von Botschafter*innen wie LayDee KinMee, Courtney Act und Conchita Wurst auf der ganzen Welt repräsentiert. WienTourismus liefert in einem kurzen Video schon erste Impressionen, die Vorfreude auf die EuroPride machen:
4. Rosa Wiesn
Zugegebenermaßen ist das Oktoberfest eine Münchener Erfindung. Doch die Wiesn ist so erfolgreich, dass sie überall auf der Welt gleichzeitig gefeiert wird. So auch im Wiener Prater, wo jährlich zwei Wochen lang zahlreiche Festzelte tausende Besucher*innen anlocken. Seit 2013 gibt es auch die schwule und lesbische Variante: Beim Rosa Wiener Wiesn Fest und beim Rosa Wiener Wiesn Frühschoppen schunkelt so mancher Mann im Dirndl und so manche Frau in Lederhosen.
5. Gay City Tours
Auf der Webseite www.wien.info/schwullesbisch sind auch zwei schwule Stadtspaziergänge zu finden, die einen besonderen Blick auf Wien werfen. Während eine Tour bei der Sommerresidenz des schwulen Prinzen Eugen von Savoyen beim Oberen Belvedere beginnt, startet die zweite Tour vor der vom schwulen Architektenpaar Eduard van der Nüll und August von Sicardsburg erbauten Staatsoper. Die Beziehung der beiden endete übrigens tragisch: Weil sich Kaiser Franz Joseph bei der Eröffnung der Staatsoper über den zu geringen Niveauunterschied zwischen Ringstraße und Eingangsportal beschwerte, erhängte sich van der Nüll. Sicardsburg starb wenige Wochen später an einem Herzschlag.
Text: Alex Baur
Titelbild: (c) Peter Rigaud