Früher war alles besser, sagt mein Großvater ständig. Da wussten die Männer noch, wie man anpackt, und die Frauen noch, wie man kocht. Während ich normalerweise immer mit den Augen rolle und versuche, meinem Opa das Konzept von Feminismus und Gleichberechtigung zu erklären, habe ich mir in letzter Zeit selbst die Frage gestellt: Sind wir wirklich alle faul geworden? Trauen wir uns vor lauter Möglichkeiten gar nicht mehr, irgendetwas auszuprobieren? Oder: Haben wir es vielleicht sogar ein bisschen schwerer als unsere Großeltern?
Ja, früher musste man noch auf dem Feld anpacken, konnte nicht immer das studieren, was man wollte und war in seiner gesellschaftlichen Freiheit wesentlich eingeschränkter. Früher saß aber auch noch kein Donald Trump vor Twitter, die AfD existierte nicht und eine Kugel Eis kostete nur 10 Pfennig. Doch das, was es unserer Generation so schwierig macht, im Alltag zu bestehen, das ist vielleicht der Druck, der durch unsere Freiheit entsteht:
Wir dürfen alles, wollen alles und denken wir können alles – und in unserer heutigen Zeit müssen wir vor allem Alles. Alles probieren, nichts unversucht lassen, und uns komplett ins Zeug legen. Dass wir dazwischen auch mal gewaltig scheitern, ist selbstverständlich.
Mit dem neuem Duft Y hat Yves Saint Laurent Beauty das Problem unserer Generation erkannt – und einen Herrenduft entwickelt, der genau an uns gerichtet ist: Der Name des Duftes ist ein Statement und Symbol, stellt aber gleichzeitig auch eine Frage an uns, die Generation Y. Er fordert uns dazu heraus, uns selbst zu hinterfragen, und neue Wege einzuschlagen. YSL Beauty macht uns damit Mut, die Frage WHY? nicht als Schwäche, sondern Stärke anzusehen – denn bei allem, was wir tun und versuchen, sollten wir uns Fragen, wieso wir es tun – und bei jeder Hürde auf dem Weg zum Ziel sollten wir uns daran erinnern, wieso wir es tun.
Y gibt uns das Gefühl, dass es keine Schande ist, zu versagen – es gibt uns Kraft, weiter für unsere Ziele zu arbeiten.
Das spiegelt auch die Kampagne, geshootet von Matt Lambert wider – wir sehen keine Weltstars als Botschafter des Parfums, sondern echte Männer, die wohl selbst zur Generation Y gehören, und mit den Hürden dieser Zeit zu kämpfen haben: Musiker Loyle Carner, Bildhauer David A. Flinn und Forscher Alexandre Robicquet als Botschafter auszuwählen gibt also nur Sinn – alle drei verkörpern harte Arbeit, Stil und Eleganz, und sprechen im Interview mit Mark Adams, dem Chefredakteur von VICE-UK ganz offen über die Hürden, die sie selbst meistern mussten – und noch immer müssen. YSL Beauty möchten uns mit Y schon beim Auftragen des Duftes nötige Selbstsicherheit geben, die Hürden des Alltags zu meistern.
Wer noch einen besseren Eindruck von der Philosophie hinter dem Duft bekommen möchte, sollte unbedingt das Kampagnenvideo anschauen, bei dem Regisseur Manu Cossu, der schon Musikvideos für Gesaffelstein oder A$AP Rocky produziert hat, wieder mal eine Meisterleistung hingelegt hat – dabei hört ihr auch gleich Loyle Carners Song “The Isle of Aran“:
Text: Alex Baur