Bühne frei hieß es letzten Samstag am 15. Februar beim 31. Grazer Tuntenball presented by Magenta. Getreu dem Motto ACT! bot sich den 2.500 Gästen ein wahres Schauspiel auf allen Ebenen in den Sälen des ausverkauften Grazer Congress. Viel nackte Haut, Sexappeal und ausgefallenste Kostüme mit Message – das Motto ACT! wurde aufs Kreativste ausgelegt und während die einen für die Nacht in eine neue Rolle schlüpften, stand das Motto genauso für eine neue Wahrnehmung des eigenen Selbst.
ERÖFFNUNGSSHOW MIT ORGIE
Pünktlich um 21.00 Uhr begann die große Eröffnungsshow bei der Tuntenball Mutti Alexandra Desmond, die wie gewohnt mit viel Witz, Humor und Charme durch das Programm führte. Und gleich zu Beginn startete der Ball mit einem richtigen Aufrüttler, als eine anfänglich harmlos wirkende Tanzeinlage sich plötzlich zu einer wahren Orgie mit 20 Nackten entwickelte. Danach betrat Joe Niedermayer, Tuntenball-Organisator und Vorstand der RosaLila PantherInnen, in einem top sitzenden Dirndl die Bühne. Auch für ihn hat das Motto eine ganz besondere Bedeutung. In seiner Eröffnungsrede betonte er die Vielfalt und die Tat, die Action im Titel „ACT!”.
„Das alles hier erfordert so viel Mut von so vielen Menschen. Seid’s mutig. Celebrate diversity.”
AUSZEICHNUNG FÜR ÖFB UND BUNDESLIGA
Bei der anschließenden Verleihung des Tuntenball Awards wurde mit dem Anti-Diskriminierungsprojekt „Fußball für alle” und dessen Initiator Oliver Egger ein würdiger Preisträger ausgezeichnet. Egger, der das Projekt gemeinsam mit dem ÖFB und der Österreichischen Bundesliga ins Leben gerufen hat, setzt sich aktiv gegen Homophobie im Fußball ein. Sein herausragendes Engagement wurde mit unserem Tuntenball-Award presented by MJAM prämiert, welcher auch pünktlich von einem MJAM-Fahrradkurier auf die Bühne geliefert wurde. Der stilvolle Award wurde von Wild Design entworfen.
HIGHLIGHTS
Musikalisch wurde dieses Jahr einiges geboten: Die Auftritte der beiden Headliner Alcazar und Granada heizten den Gästen ordentlich ein, und auch Samantha Gold, bekannt aus der ProSieben-Show „Queen of Drags”, sorgte für ein showtechnisches Highlight. Zahlreiche weitere Acts, KünstlerInnen, Tanzgruppen und DJs brachten auf den unterschiedlichen Bühnen die Stimmung zum Brodeln. Und auch abseits vom Musikalischen fanden sich einige ausgefallene Installationen, die das Publikum zum Schmunzeln, Staunen und Mitmachen bewegten: Ein Beichtstuhl in dem man um Vergebung blasen konnte und eine Porno-Karaoke Station sorgten für Entertainment auf gleich mehreren Ebenen.
MISTER UND MISS TUNTENBALL
Im spektakulären Finale des Drag Race 2020 lieferten sich die FinalistInnen Adelheid Sauschädl, Eric Big Clit, Freya van Kant und Lexi Labor ein Kopf an Kopf Rennen. Mit ihren Auftritten matchten sie sich um den begehrten Titel der Miss und Mister Tuntenball 2020. Die dreiköpfige Jury – bestehend aus Dieter Ferschinger, Samantha Gold und Vorjahresqueen Vanessa Community – hatte eine harte Entscheidung zu treffen. Zum Schluss setzten sich mit Eric Big Clit als Drag King und Freya van Kant als Drag Queen gleich zwei SiegerInnen durch. Eine absolute Premiere! Anschließend wurden beide auf der Bühne gebührend gefeiert, als Draufgabe gab es einen riesigen Scheck von Rainbow Travel für eine Reise ihrer Wahl.
BURLESQUESHOW IM RIESIGEN CHAMPAGNERGLAS
Nach der Mitternachtseinlage mit dem Auftritt von Lukas Hasler sorgte schließlich Burlesque-Tänzerin ShiShal in einem überdimensionalen Champagnerglas für lasziv-stilvolle Vibes im Stefaniesaal. Die faszinierende Show stellte schließlich den letzten großen Höhepunkt des üppigen Abendprogramms dar. Doch die Party selbst war noch lange nicht vorbei, denn die Gäste feierten noch bis in die frühen Morgenstunden im Grazer Congress.
Bilder Andy Joe
Quelle Tuntenball