Wo Tradition auf Zukunft trifft
Eine der besten Küchen der Welt, malerische Strände, zerklüftete Küsten und avantgardistische Museen. Wir führen Sie durch die „drei Hauptstädte mit Charme“: Bilbao, San Sebastian und Vitoria.
Das Baskenland ist ein Reiseziel, das keine Wünsche offen lässt. Uralte Traditionen bleiben in Dorffesten lebendig, in der Küche gibt es Köstlichkeiten, die man nur hier bekommt. Spektakuläre Felskippen, Naturparks und Traumstrände sind lohnende Ausflugsziele für Wanderfans und Familien.
Atemberaubende Zeitreise
Um in das Baskenland so richtig einzutauchen, empfehlen wir ein verlängertes Wochenende – oder mehr – in den drei Provinzen Biskaia, Gipuzkoa und Alava, deren Hauptstädte unterschiedlicher nicht sein könnten: Bilbao mit seiner Wandlung von der Industriestadt zum Juwel der avantgardistischen Kunst und Architektur, San Sebastian als mondäner Badeort, der eine hippe Surfera-Community anzieht und Vitoria-Gasteiz als zukunftsweisende grüne Stadt.
Entdecken Sie die Belle Époque-Stadt San Sebastian, die industrielle Vergangenheit von Bilbao sowie das Mittelalter von Vitoria-Gasteiz. Wir haben für Sie eine Route zusammengestellt, um drei Regionen in drei Etappen zu erkunden:
NR 1: Auf nach Bilbao – Mit der Metro zum Strand
Bis Anfang der 1990er-Jahre war Bilbao eine Industriemetropole, die schon einmal bessere Zeiten gesehen hatte. Verlassene Fabriken säumten das Ufer des Flusses Nervión. Aber anstatt in Melancholie zu versinken, erfand sich die Stadt einfach neu: eine Metro-Linie wurde gebaut, die direkt zum Atlantik führt! Vom pulsierenden Zentrum Bilbaos ist man in dreißig Minuten im Getxo, direkt am Meer. Der Strand Sopela mit seinem fünf Kilometer langen Strand ist ein Paradies für Surfer und Sonnenanbeter.
Für die 1995 eröffnete Metro hat der weltberühmte Architekt Norman Foster röhrenförmige Ubahn-Eingänge entworfen, die von den Einheimischen liebevoll „Fosteritos“ genannt werden.
Kunst der Superlative
Bilbao ist inzwischen eine weltweit anerkannte Kunstmetropole. Das Guggenheim-Museum ihr ikonisches Wahrzeichen. Das Museum verbindet auf raffinierte Weise die Vergangenheit mit der Gegenwart. Das vom Stararchitekten Frank Gehry entworfene Gebäude erinnert an ein gestrandetes Schiff. 1997 wurde es eröffnet und ist heute noch Anziehungspunkt für Besucher, weshalb man vom Bilbao-Effekt sprach. Spannend auch, wie die Kunst hier in den Außenbereich übergeht, eine riesige, grasüberwachsene Hundeskulptur von Jeff Koons und eine gigantische Spinne von Louise Bourgeois weisen den Weg ins Museum – und sind auch für Kinder eine große Attraktion
AUSFLUGTIPP
Wie wäre es mit einem Besuch in Dragonstone? So heißt das Schloss von Daenerys Targaryen aus der TV-Erfolgsserie „Game of Thrones“. Gedreht wurde an der beeindruckend schroffen Küste von Gaztelugatxe, die rund 35 Kilometer nördlich von Bilbao liegt: 241 Stufen führen im Zickzack zur Spitze des Felsens. Selbst ohne die Serie zu kennen, ist dies ein magischer Ort.
NR 2: San Sebastian – Ein Tag am Meer
Nach einem dichten Kulturprogramm tut Frischluft gut. San Sebastian liegt direkt am Atlantik und war schon Ende des 19. Jahrhunderts ein beliebter Badeort – damals noch die Sommerfrische der spanischen „Royals“. Ein Traumstand reiht sich hier an den nächsten, ob zum Baden, Flanieren oder Surfen – La Zurriola ist heute bei der hippen Surf-Community beliebt, aber auch Anfängerkurse lassen sich buchen. Oder Sie nehmen ein Boot, um zur kleinen Insel Santa Clara überzusetzen. Wenn Sie lieber „an Land“ bleiben, ist das Netzwerk an über 30 Kilometern Fahrradwege sehr zu empfehlen.
Im Häppchen-Paradies
San Sebastian ist berühmt für seine Gastronomie: es locken nicht nur weltweit die meisten Michelin-Sterne pro Quadratmeter. Qualität für wenig Geld gibt es in den zahlreichen Pintxos-Bars der malerischen Altstadt, wo traditionelles Tapas-Fingerfood serviert wird und damit die Stadt zum wahren Häppchen-Hotspot macht. Dazu trinken die Einheimischen den spritzigen Weißwein Txakoli. Haben Sie Lust, einige der Rezepte auszuprobieren? Traditionelle baskische Kochkurse gewähren genussvolle Einblicke!
5 SPEISEN, DIE SIE IM BASKENLAND GEKOSTET HABEN MÜSSEN
Marmitako:
Ein Eintopf, der nach Meer schmeckt. Thunfisch wird mit Kartoffeln und Gemüse in einer „Marmita“ (einem Dampfkochtopf) verkocht.
Alubias de Tolosa:
Die Alubias-Bohnen gelten als „der Kaviar unter den Bohnen“ und sind die Hauptzutat in vielen baskischen Eintöpfen.
Chipirones en su tinta:
Einer der köstlichsten Leckerbissen im Sommer: kleine Tintenfische in eigener Tinte.
Bacalao al pil-pil:
Die Basken lieben ihren getrockneten Kabeljau, der mit Knoblauch und Chili in reichlich Olivenöl langsam köchelt.
Tarta de Queso:
Käsekuchen „mit Kruste“ ist eines der berühmtesten baskischen Desserts.
Goxua:
Bei dieser Spezialität aus Vitoria-Gasteiz werden Puddingcreme, Kuchenteig und Obers übereinandergeschichtet und mit Karamell überzogen. Ein Gedicht!
Stadt mit Weitblick
Wenn Sie San Sebastian von oben erleben wollen, nehmen Sie am besten die Zahnradbahn auf den Gipfel des Monte Igueldo. Von dort sieht man die muschelförmige Bucht, die ein wenig an Rio de Janeiro erinnert. Kinder lieben den nostalgischen Vergnügungspark am Gipfel, der 1912 eröffnet wurde und eine Kombination aus einer alten Achterbahn und modernen Attraktionen ist.
Auch San Sebastian ist ein Kultur-Hotspot: Jeden September verwandelt sich die Stadt beim internationalen Film-Festival in eine große Bühne, auf der sich Kinostars aus aller Welt einfinden. Außerdem gibt es jedes Jahr im Juli das Jazz-Festival „Jazzaldia“, das internationale Größen in die Stadt am Atlantik bringt.
Gleich außerhalb von San Sebastian befindet sich das Museum eines der berühmtesten zeitgenössischen Bildhauer Spaniens: hier stehen – umrahmt von alten Bäumen und einem wunderschönen Garten – die imposanten Skulpturen des 2002 verstorbenen baskischen Künstlers Eduardo Chillida.
NR 3: Vitoria-Gasteiz – Ganz ohne Hektik
Die dritte Station führt uns nach Vitoria-Gasteiz, die Hauptstadt des Baskenlandes. Wer sich eine hektische Metropole erwartet, wird angenehm überrascht sein. Großzügige Grünanlangen, Teiche, in denen Zugvögel Station machen, und ein mittelalterlicher Stadtkern machen die nachhaltige Destination zu einer der Städte mit der höchsten Lebensqualität in ganz Europa.
Reise ins Mittelalter
Im historischen Stadtkern kann man eine Zeitreise ins Mittelalter unternehmen. Auf der Plaza de la Virgen Blanca steht die Kirche San Miguel, in der das Bildnis der „weißen Madonna“, der Schutzpatronin der Stadt, zu sehen ist. Am höchsten Punkt der Stadt thront die Kathedrale Santa María oder „Alte Kathedrale“, ein prächtiges gotisches Gotteshaus, bei deren spannenden Restaurierung der Besucher zum Zuschauer wird und auch einen Blick auf die Fundamente der Kathedrale und mehr werfen kann.
Vitoria-Gasteiz punktet mit einer Vielfalt an Landschaften und Naturparks. Eine der schönsten Möglichkeiten, die Stad & Umgebung zu erleben, ist auch hier vom Radsattel aus. Wer ein Fan von Street-Art ist, der kann die Altstadt – auch „painted city“ genannt – anhand eigener Routen vorbei an fantastischen „Murals“ erkunden. Und dann ist da noch die Weinstraße der Rioja Alavesa, „DEM Weinland“ für Rotweine im Baskenland. Der Weinort Laguardia ist ideal, um eine aufregende Reise entspannt ausklingen zu lassen. Txotx, wie man sich im Baskenland zuprostet.
WANDERTIPP
Weite Ebenen, Bergmassive, grüne Wälder, spektakuläre Steilklippen, reiche Sumpfgebiete und Entspannung bietende Strände. Liebhaber von Naturgebieten haben im Baskenland jede Menge zu entdecken. Es gibt zahlreiche Wanderrouten zu Spezialthemen wie die „Route des Heiligen Ignatius von Loyola“ oder eine Genusswanderung in sechs Etappen, bei der der schmackhafte Idiazabal-Käse verkostet werden kann.
Tipp: Sie wollen im Urlaub Ihr Handicap verbessern? Golf hat im Baskenland zwar eine lange Tradition, aber ist noch immer ein Geheimtipp. Dabei liegen die Golfplätze in spektakulären Buchten direkt am Meer oder in den Bergen.
Wussten Sie, dass…
Euskara, also Baskisch, wahrscheinlich die älteste noch lebende Sprache Europas ist? Kaixo heißt Hallo, Ongi etorri willkommen und Eskerrik Asko bedeutet Vielen Dank.
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