Dabei ist es vollkommen ok, zufrieden damit zu sein, was man hat und wer beziehungsweise wo man ist. In der von Erfolg und Kurzlebigkeit getriebenen Zeit von heute wird das jedoch immer schwieriger. Vor allem der Vergleich mit anderen Menschen ist das, was am Selbstbewusstsein nagt.
Zu dieser Thematik beschäftigte sich eine aktuelle finnische Studie rund um das Team von Matti Sarvimäki (Aalto-Universität Helsinki) in ihrer Untersuchung mit insgesamt über 400.000 Männern und veröffentlichte ihre Ergebnisse im Fachjournal “PNAS”. Die Bevölkerungsstudie fand heraus, dass junge Männer zunehme Persönlichkeitsmerkmale wie Selbstbewusstsein oder soziale Kompetenz entwickeln. Die Untersuchung bezieht sich zwar auf Finnland, den Ergebnissen kann aber abgelesen werden, dass Selbstbewusstsein eine wichtige Eigenschaft darstellt und surprise, auch für viele erstrebenswert ist.
Wenn du also niemanden im Club klar machen willst, dann lass es bleiben und vergleich dich nicht mit dem einen Typen, der die fünfte Telefonnummer des Abends zugesteckt bekommt. Wenn du am Wochenende zuhause bleiben möchtest und bei strahlendem Sonnenschein lieber mit einer Serie im Bett bleibst, genieß es in vollen Zügen. Wenn dir ein Typ auf Tinder gefällt und ihr ein Match habt, freu dich darüber und hoffe nicht, dass noch jemand besseres beim nächsten Swipe nach rechts auf dich wartet.
Im Grunde genommen geht es bei Selbstbewusstsein auch ein Stück weit um Authentizität. Wir müssen erkennen, dass Markenschuhe, One-Night-Stands, der vermeintlich perfekte Körper und Selbstoptimierung keine Ziele für jedermann sind und es auch nicht sein müssen. Natürlich ist nichts falsch daran, wenn Personen auf solche Dinge Wert legen, wichtig dabei sollte nur sein, sich darin nicht zu verlieren und sich nicht selbst aufzugeben.
Gibt nicht vor, jemand anderer zu sein und lebe kein Leben in fremden Schuhen, sondern zieh dir lieber dein eigenes und individuelles Paar an (auch wenn es die abgelatschten Treter vom letzten Jahr sind).
Text Michael Haller