Unter dem Motto “What is Shame?” startet das 2. Porn Film Festival Vienna in weniger als einer Woche und bringt vom 4. bis zum 8. April 2019 die Pornographie auf die Leinwände Wiens. 70 Filme von internationalen sowie heimischen Filmschaffenden werden in verschiedenen Kinos gezeigt, unter denen sich zahlreiche Österreich- und eine Weltpremiere befinden. Darüber hinaus umfasst das vielschichtige Programm Vorträge, Partys und eine Ausstellung, alles unter dem Zeichen der Pornographie. So wird es auf den Partys nicht nur Dark Rooms sondern auch Sex-Roboter geben.
Porn Film Festival Vienna
Das Porn Film Festival Vienna ist das erste und einzige Festival seiner Art in Österreich. Der Fokus des Festivals liegt auf alternativer Pornographie abseits des Mainstreams. Dabei werden vor allem feministische, queer-freundliche und nachhaltige Produktionen gezeigt.
Das Filmprogramm
Eröffnet wird das Festival am 4. April im Burgkino mit der Österreich-Premiere von “The Artist and the Pervert“. Der Dokumentarfilm erzählt von Georg Friedrich Haas, renommierter österreichischer Star-Komponist und Sohn von Nazi-Eltern, und Mollena Williams-Haas, afroamerikanische Sexualpädagogin, Performerin, Autorin und Nachfahrin afrikanischer Sklaven, die gemeinsam in einer BDSM-Beziehung leben. In dieser Beziehung wird Mollena von Georg dominiert. Er ist der Meister, sie seine Sklavin. Die Filmemacher*innen haben die beiden ein Jahr lang mit der Kamera begleitet. Dass der Film teils heftige Reaktionen ausgelöst hat, ist kein Wunder, sprengt die Beziehungskonstellation doch bestehende gesellschaftliche Konventionen. Die Filmemacher*innen sind beim Opening zu Gast und werden bei einem Q&A für Fragen zur Verfügung stehen.
Neben dem Eröffnungsfilm wartet das 2. Porn FIlm Festival Vienna mit einer Reihe an weiteren Österreich-Premieren auf. Darunter der französische Film “Sauvage“, der einen männlichen Sex-Arbeiter auf der Suche nach Liebe porträtiert, “Las Hijas del Fuego” aus Argentinien, der drei Frauen zeigt, die sich auf einen Roadtrip begeben um dabei patriarchale und monogame Beziehungsstrukturen zu überwinden sowie “RubiX“, ein französischer schwuler Kurzporno, der nicht nur Österreich- sondern gleich Weltpremiere feiert. Mit “No Democracy here” wird ein Kurzfilm der Israelin Liad Hussein Kantorowicz gezeigt. Im Film erniedrigt sie als politische Domina ihre rechten Wähler und zwingt sie dazu, links zu wählen. Die Filmemacherin wird beim Festival zu Gast sein.
Das Closing am 08. April im Schikaneder übernimmt der Film “It is Not the Pornographer That is Perverse…” von Bruce LaBruce. In seinem neuesten Film trifft der Teufel auf einen Uber-Taxilenker, eine schwule Terroristengruppe und damit beginnt eine wilde Tour de Force durch schwule Subkulturen und den Wahnsinn unserer eigenen Gegenwart.
Techno, Wissenschaft und Sexroboter
Neben dem Filmprogramm als Herzstück des Festivals, wird ein vielgestaltiges Rahmenprogramm geboten, bestehend aus zehn Vorträge und Workshops, sechs Partys und einer Kunstausstellung. Während die Opening Party am 04. April im Sling inklusive Dark Room stattfindet, bildet die Porn Party am 06. April im Camera-Club die Hauptparty des Festivals, auf der neben Gerald VDH noch weitere lokale Top-Acts auflegen werden. Ein weiteres Highlight wird es auf der Porn to be Wild-Party im sexpositiven Club Schwelle zu sehen; und auch fühlen geben. Denn wer möchte, kann dort einen Sex-Roboter des Künstlerkollektivs monochrom nicht nur anschauen, sondern auch gleich testen.
Österreich im Fokus
Während das Filmprogramm durch zahlreiche internationale Beiträge besticht, versteht sich das Festival auch als Förderer*in der jungen Kunst- und Kulturszene Österreichs. So werden bei den “Austrian Shorts” ausschließlich Kurzfilme aus österreichischer Produktion gezeigt, um jungen Filmemacher*innen eine Plattform zu bieten. Darüber hinaus gibt es ein Spezialprogramm der feministischen Wiener Produktionsfirma Arthouse Vienna zu sehen. Ebenso wird bei den Partys bewusst auf lokale DJ-Acts gesetzt.
Fakten im Überblick:
Datum: 04. – 08. April 2019
Festival Director: Yavuz Kurtulmus
Co-Founders und Creative Directors: Jasmin Hagendorfer, Gregor Schmidinger
Programm: über 70 Filme, 10 Workshops und Vorträge, 6 Partys, 1 Ausstellung
Screeningorte: Burgkino, Filmcasino, Schikaneder, Top Kino, Fortuna Kino
Quelle PFFV