Zeitgeist

The Unsent Project: Was ich dir noch sagen wollte!

Wenn Du deinem/r Ex eine Textnachricht schreiben würdest, was würdest Du sagen? Für „The Unsent Project“ hat die 19-jährige Künstlerin Rora Blue tausende anonyme Nachrichten an verflossene Partner gesammelt. Das Ergebnis ist eine bunte, fortlaufende Collage – romantisch, witzig, wütend, befreiend, und herzzerreißend zugleich.

Wir erinnern uns ein Leben lang an unsere erste große Liebe: Den Moment des ersten „Ich liebe Dich“, das erste Mal. Das Gefühl, für immer glücklich zu sein. Und irgendwann war es dann aus. Egal, wer wen verlassen hat, einer Trennung folgt für die meisten eine schlimme Zeit. Wir weinen uns alleine in den Schlaf. Wir wachen auf, nur um neben uns im Bett ins Leere zu greifen. Endlose Gespräche mit unseren besten Freunden, von denen wir hören wollen, dass unser Ex ein Arschloch ist und gleichzeitig, dass wir ihn doch zurückerobern sollen. All die Schokolade der Welt kann uns nicht helfen, nie werden wir über den Schmerz unseres gebrochenen Herzens hinwegkommen.

Eine Sache müssen wir dem Ex noch sagen, letzte Worte, ob voller Reue, Wohlwollen oder Wut. Verzweifelt überzeugen wir uns davon, dass wir danach damit abschließen können werden, ganz bestimmt.

 

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Und so sitzen wir vor einer Nachricht, die wir niemals abschicken werden.
Dass sich viele Leute mit diesem Szenario identifizieren können, war der Anstoß für „The Unsent Project“ der jungen Künstlerin Rora Blue.

„Ich wollte einen Weg finden, Liebe und die Komplexität der damit verbundenen Gefühle künstlerisch darzustellen“, so die Kalifornierin.

In ihrem ersten Aufruf letztes Jahr bat sie die Leute, zu den anonymen Zeilen an ihren Ex auch eine Farbe anzugeben, mit der sie ihre erste Liebe in Verbindung brachten. „Ziel war es, herauszufinden, in welcher Farbe die meisten Leute Liebe sehen.“

Unter den über 2000 Einreichungen wählte Blue 400 der Textnachrichten aus und arrangierte sie der Farbe nach. Entstanden ist eine schöne und zugleich aussagekräftige Collage nie gesendeter Worte. Auf 120×210 cm veranschaulicht sie die Vielfältigkeit und Gemeinsamkeiten von menschlichen Gefühlen, und repräsentiert gleichermaßen, wie wir über Social Media furchtlos aussprechen, was wir denken, wenn wir uns hinter einem Bildschirm verstecken können.

Bis heute hat die Konzeptkünstlerin 25.000 Einsendungen aus aller Welt erhalten, zu sehen im Archiv auf Tumblr und auf Instagram. Täglich werden es mehr, aus denen weitere Collagen entstehen sollen, die jede für sich, aber vor allem als großes Ganzes Bedeutung haben.

Liegt auch Dir noch etwas auf dem Herzen, kannst Du hier Teil des Unsent Projects werden. Für alle interessierten haben wir eine Bildergalerie zusammengestellt:

 

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