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Nichts für Warmduscher. Vom Raftingboot aus klettere ich mithilfe meines Guides Márkos eine Felswand hinauf, ehe es dann mit einem Sprung fünf Meter tief ins kristallklare und nur acht Grad kalte Wasser des Voidomatis Flusses im nördlichen Pindos Gebirge geht. Obwohl mich ein Neoprenanzug schützt, beißt die Kälte ordentlich in meine Hände. Ich kann nun verstehen, warum das ganze Jahr keiner im fünfzehn Kilometer langen Fluss schwimmt. Allerdings belohnt der faszinierende Blick auf die pittoreske Landschaft von Bergmassiven und Wäldern. Zurück im Schlauchboot treiben wir mit ein paar harmlosen Stromschnellen weiter flussabwärts vorbei an Felsenschluchten und Wälder im Nationalpark Vikos-Aoos. Ein Highlight in High-End-Natur ist nicht nur der Voidomatis Fluss selbst, sondern auch die zwölf Kilometer lange, bis zu einem Kilometer breite und teilweise 1.200 Meter tiefe Schlucht von Vikos, die er durchfließt.
Das Gebiet Zagoria, welches in der Übersetzung soviel wie „die, hinter dem Berg“ bedeutet, liegt mit 46 Dörfern in der nordwestgriechischen Region Epirus, nicht unweit der albanischen Grenze. Byzantinisch geprägt und später von osmanischer Herrschaft relativ autonom, erreichte Zagori dank einer Kombination von Viehzucht, Fernhandel und Handwerk beträchtlichen Wohlstand. Dieser ermöglichte den Ausbau einer Infrastruktur zwischen den Dörfern mit gepflasterten Pfaden und Steinbogenbrücken und in den Fels geschlagenen Stufen.
Nach knapp fünfzig Kilometern und einer Serpentinenstraße mit fulminanten Ausblicken erreicht man von Ioannia, der Hauptstadt von Epirus, das Bergdorf Aristi. Verwunschen wirkt die Gegend mit ihrer meditativen Ruhe und Herrenhäusern in bestechender Natursteinarchitektur. Die Begrüßung im Aristi Mountain Resort fällt so herzlich aus, dass ich mich nicht als Tourist, vielmehr als Gast bei Freunden fühle. Waren es vor der Krise gestresste Griechen, die sich zum Wochenend- und Weihnachtsurlaub in das versteckte Bergidyll zurückzogen – von Athen aus ist Ioannia mit der Aegean Airline innerhalb von 40 Flugminuten zu erreichen – so sind es inzwischen internationale Besucher, die einen Großteil der Touristen ausmachen.
Bettenbunker und Bausünden sucht man hier vergeblich. Die teilweise erst in den 2.000er-Jahren unter strengen Auflagen renovierten, zweistöckigen Häuser fügen sich unauffällig mit ihren Natursteinfassaden in die Umgebung von Wäldern und grauen Felsmassiv ein. Kleine Boutique-Hotels und Ressorts mit teils nur zehn Zimmern, wie beispielsweise das von einem deutsch–griechischen Paar geführten Gamila Rocks Mountain Hotel in Aristi, bieten ein Flair von Exklusivität und eine Oase der Ruhe. Gerne hilft und kümmert man sich bei der Planung von Outdoor-Aktivitäten oder Touren.
Die herzliche Mentalität und Gastfreundschaft der Bewohner von Zagori unterstreicht die Magie der Traumkulisse. Man setzt hier eindeutig auf Qualität statt Quantität und verkauft nichts, sondern lebt und teilt gerne die Kultur und Natur. Ein kulinarischer Hingucker ist das wirklich einzigartige Pilzrestaurant Kanela & Garyfallo im Dorf Vitsa. In allen Gerichten bis hin zum Likör setzt man hier auf selbst gesammelte Pilze.
Es ist kaum möglich mit Worten der einzigartigen Schönheit dieses Teils des griechischen Festlandes gerecht zu werden. Mit ungeahnten Schätzen der Flora und Fauna, unzähligen Wanderwegen und Pfaden und regionaler und griechischer Küche bietet Zagori Naturliebhabern, Wanderern, Gourmets oder einfach nur Wellness-Liebhabern ein so großes Angebot, wie sonst selten in Griechenland – ein echter Geheimtipp, zu jeder Jahreszeit, den man einfach erkunden muss!
Bilder und Text Maximilian Bätz