Dastan Kasmamytov bezeichnet sich selbst als „Programmer, LGBT activist and digital nomad” und besteigt momentan die „Seven Summits”, also die sieben höchsten Berge jedes Kontinents. Sein Ziel: Als schwuler Mann in den nationalen Medien positiv repräsentiert zu werden. Denn in seiner Position als LGBT-Aktivist macht er sich damit nicht nur Freunde: Dastan kommt ursprünglich aus Kirgisistan, einem streng konservativen Land in Zentralasien, in dem Homophobie an der Tagesordnung steht: Die einzige LGBT-Bar des Landes wurde 2017 geschlossen, nachdem ein Jahr zuvor gleichgeschlechtliche Ehen komplett verboten wurden.
AIN’T NO MOUNTAIN HIGH ENOUGH
Um Empowerment und Sichtbarkeit für die LGBT-Community in Kirgisistan und den umliegenden Ländern zu schaffen, vor allem in den russisch-sprachigen Medien, hat es sich Dastan zur Aufgabe gemacht, als erster Kirgise alle sieben höchsten Gipfel der Welt zu besteigen. In Dastans Herkunftsregion wird über LGBT-Personen, wenn überhaupt, nur negativ berichtet. Dieser Fakt reflektiert das geächtete und gewaltvolle Leben, dass queere Menschen in Kirgisistan täglich durchleben müssen.
HOW THE MOUNTAINS BECAME PINK
Mit seinem Blog „Pink Summits” schafft der LGBT-Aktivist Repräsentation für queere Bergsteirer. Momentan gehören drei weitere Gipfelstürmer zu „Pink Summits” (Hans Martin, Steffen und Christian), die sich gemeinsam für die LGBT-Rechte einsetzen. Die Idee für dieses waghalsige und mutige Projekt bekam Dastan, als er eine Bike-Tour von Bischkek (Hauptstadt von Kirgistan) nach Berlin startete, um gegen die negative Berichterstattung über queere Menschen in seinem Land zu protestieren.
Text: Iris Poltsch
Quelle: pinksummits.com