In seinen Anfängen war das Internet ein sicheres Rückzugsgebiet für die LGBTQIA+ Community. Hier konnten sich queere Menschen informieren, vernetzen und gegenseitig unterstützen. Die Anonymität der User, Algorithmen und staatliche Restriktionen verdrängen die queere Kultur nun aber zunehmend aus diesem Safe Space. Man liest von Menschen, denen aufgrund ihrer Identität das Social-Media-Profil gesperrt wird, queeren Menschen, die nach dem Outing mit Anfeindungen bei Online-Games zu kämpfen haben, und Menschen, die aufgrund ihres Seins im Digital Space verfolgt werden.
Weltweit greifen renommierte Medien das Thema nun verstärkt auf. Eine Google-Suchanfrage nach “metaverse und homophobia” ergibt bereits über 750.000 Ergebnisse. Die Zahlen sind so alarmierend, dass die Europäische Union die großen digitalen Konzerne im April mit einem Gesetz gegen Hassrede und Kriegspropaganda in die Pflicht genommen hat. Inwieweit die queere Community dadurch geschützt ist, wird sich weisen. Grund genug um gemeinsam ein Zeichen zu setzen!
94% der queeren Teenager sind täglich online.
90 % der queeren Gamer werden
online belästigt und diskriminiert.
40% haben aufgrund von Hassverbrechen
mit dem Gaming aufgehört.
25% wurden mit sexuellen Übergriffen bedroht.
750.000 Suchergebnisse für die Begriffe
“Homophobie und Metaverse”.
Let’s report the hate!
www.report-hate.com
Mit Kunst und Technologie gegen Hass im Netz
Anlässlich des Pride Monats und dem steigenden Hass im Netz initiieren das Vangardist Magazin und artèQ, österreichs erster NFT Galerie die erste “Pride Exhibition”. Eine dreiteilige, digitale Kunstausstellung. Von den Kunstwerken werden erwerbbare Prints und digitale-Kopien (NFTs) erstellt. Mit dem Erlös der verkauften Prints und NFTs wird nach der Ausstellung eine Melde-Website für Opfer von Hass im Netz finanziert. Hier werden Daten über Vorfälle gesammelt, visualisiert und in Reports zusammengefasst. Die anonymisierten Informationen werden an Medien NGOs , Politik und Betreiber der Plattformen weitergegeben. “Der erste Schritt von Veränderung fängt immer mit der Dokumentation des Problems an”, sagt VANGARDIST-Herausgeber Julian Wiehl. Somit werden mit Hilfe von Kunst und Technologie die Rechte der LGBTQIA+ Community auch verstärkt ins Netz getragen.
Visit the Exhibition!
Buy Queer NFTs!
Report the hate.
Über die Exhibition
Nach 13 Jahren progressiven Publishings zeigt Vangardist unter dem Titel “13 Fucking Years” besondere Covers, mit denen das Magazin zum jeweiligen Zeitpunkt eine Vorreiterrolle eingenommen hatte. Mit der Kunstaktion “Being aWare” setzen sich Irena Pejčić und Jolly Schwarz gegen die Ausbeutung des Körpers der Frau ein, der in der Werbung und auf sozialen Plattformen oftmals nur noch als Ware behandelt wird. Bei der Fotoserie “People tell me, I am too gay, black, asian,…” zeigen Vangardist und Jolly Schwarz, mit welchen verletzenden Meinungsäußerungen viele Menschen in der LGBTQIA+ Gemeinschaft konfrontiert sind und welche Selbstzweifel diese ständigen Kritiken bei den Betroffenen auslösen können.
“Es müssen nicht immer nur die Querdenker:innen laut schreien”
Diese Ausgabe soll dich motivieren, die aktivistische Seite an dir zu entdecken und zu beleben. Egal, ob du eine NGO startest oder eine Online-Community aufbaust. Ob du dich in der Familie gegen Rassismus stark machst oder öffentlich gegen Homophobie auftritts. Es müssen nicht immer nur die Querdenker:innen laut schreien. Es dürfen auch mal die Toleranten und die Kämpfer:innen für eine bessere Welt ihre Stimmen erheben.
CREDITS:
Photos
Italo Crespi | Pexels
Harsch Shivan | Pexels
SOURCES FACTS:
LSVD
them.us