Zeitgeist

Warum die Welt der Mode und die der Games immer wieder kollidieren

Die umsatzstärksten Spiele lassen sich kostenlos spielen. Wie ist das möglich? Nun, Spieler:innen von Fortnite, League of Legends und anderen beliebten Games sind bereit, für Features extra Geld auszugeben. Da geht es nicht um Pay-to-Win-Prinzipe, die bei Handyspielen häufig so nervig sind. Nein, Spieler:innen geben Geld aus, um ein trendiges neues Outfit, ein cooles Accessoire oder eine tolle neue Waffe zu erhalten. Dadurch haben sie zwar keinen Vorteil im Spiel, aber mehr Spielfreude.

Modemarken springen auf den Gaming-Zug auf

Wusstest du, dass Fortnite im Jahr 2018 2,4 Milliarden Dollar eingenommen hat, obwohl das Spiel kostenlos ist? Diese irrsinnige Zahl ist einer der Gründe, warum Marken wie Louis Vuitton, Marc Jacobs, oder Valentino Geld und Ressourcen in solche Spiele investieren. Gleichzeitig lockt ein neuer Markt für individuelle Skins, Outfits und Designerobjekte Modedesigner:innen großer Unternehmen an, die mit In-Game-Käufen einen beträchtlichen Gewinn erzielen wollen.

Ist der Smoking aus der Mode?

Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich Casino-Besucher:innen für den Abend in Schale packten. Smoking und Ballkleid sorgten für eine ganz spezielle Atmosphäre, die dazu führte, dass ein Casino-Besuch kein alltägliches Event wurde. Doch solche Kleidungsvorschriften schließen auch „einfache“ Leute aus, die sich das nicht einfach so leisten können oder wollen. Daher sind Online-Casino-Formate wie Legacy of Dead spielen kein Ersatz, sondern eine Ergänzung für den Spielemarkt, der für eine größere Inklusivität sorgt. Und auch hier kreieren Croupiers immer noch die traditionelle festliche Casino-Atmosphäre, indem sie beim Live-Casino Smoking und Kleid nicht im Schrank lassen.

© Luis Villasmil, Unsplash

Designer:innen wirken in Spielen mit

Luis Vuitton hat hochwertige Skins für die League of Legends World Championship 2019 entworfen. Zwei Jahre später hatte Riot Games mit UNIQLO einen neuen Modepartner. Der Nintendo-Riesenhit Animal Crossing wird von Marc Jacobs und Valentino entworfen, zudem hat Gucci eine digitale Version der neuesten Kollektion für ein Modespiel sowie eine Sportausrüstung für ein Tennisspiel erstellt.

Eine ehemalige Redakteurin der Zeitschrift Porter entwickelte Drest, ein interaktives Videospiel für Modefans. Das Spiel bietet zahlreiche hochwertige Modemarken und neue aufstrebende Labels. Die Spieler:innen übernehmen die Rolle eines Modestylisten und kleiden ihre Supermodels mit luxuriösen Modemarken ein, die teilweise mit echtem Geld gekauft werden müssen.

Nicht alle Spiele sind für Mode geeignet

Gamer:innen tauchen in virtuelle Welten ein, um dem Alltagsstress zu entfliehen. Deshalb empfinden viele Menschen Werbung und Markenplatzierung als störend und hinderlich für das Eintauchen in eine wilde und fremde Spielwelt, die sich von der Realität unterscheidet.

In Actionspielen wie Assassin‘s Creed Valhalla oder in anderen Klassiker-Games ist daher häufig wenig bis gar kein Platz für Modemarken. Anders in Ego-Shootern wie Battle Royale – solche Spiele leben von In-Game-Käufen. Das Kaufen neuer Skins, Charaktere, Waffen und anderen Erweiterungen ist also nicht länger eine Nische, sondern längst im Mainstream angekommen.

Das Tolle an einem Spiel wie Fortnite ist, dass der Kauf eines neuen und besonderen Outfits weder deine Fähigkeiten noch die deiner Mitspieler:innen  im Spiel verbessern wird. Aber der Kauf von Outfits mit wilden Farben kann dazu führen, dass du mehr Spaß am Spiel hast.

Gamer als Mode-Ikonen

Mit einem weltweiten Publikum von fast einer Milliarde Menschen haben eSports und andere Gaming-Nischen echte Berühmtheiten. Die meisten e-Sportler:innen sehen nicht so aus, wie es die alten Stereotypen vermuten lassen würden. Die Mode-Marken haben sich den neuen Gaming-Lifestyle angenommen – denn viele prominente Gamer:innen tragen heutzutage modische Sportschuhe, Kapuzenpullis und Jeans – allen veralteten Klischees zum trotz.

© Photo by Clem Onojeghuo, Unsplash


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