Heute ist der 11. Oktober – und somit der internationale Coming Out Day, an dem wir gemeinsam mit allen queeren Menschen die Sichtbarkeit der sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten feiern. LGTBQIA+ Personen sind aufgerufen – sofern sie das wollen und persönlich bereit dazu sind – sich öffentlich zu zeigen und auf den für viele schwierigen Prozess des Coming Outs hinzuweisen.
Der Coming Out Day (COD) findet seine Wurzeln in den USA, als am 11. Oktober 1987 in Washington beim Second National March for Lesbian and Gay Rights rund 500.000 Menschen auf die Straße gingen. Im Zuge dessen kam unter den Aktivist:innen die Idee eines nationalen Aktionstages auf, um das Coming-Out zu zelebrieren – als Termin wurde der Jahrestag des March on Washington am gewählt. Der erste COD im Jahr 1988 erreichte in den USA eine enorme Medienaufmerksamkeit, da er unter anderem in populären Shows wie der Oprah Winfrey Show, CNN und USA Today thematisiert wurde. Zudem ließen Tausende schwule und lesbische US-Amerikaner:innen ihre Namen in Zeitungen veröffentlichten, und outeten sich so gemeinsam im Zuge dieser Aktion. Seitdem hat sich der Tag des Coming Outs immer größerer Beliebtheit erfreut, und Jahr für Jahr an Teilnehmer:innen dazugewonnen. Mittlerweile wird der Tag auch über die Landesgrenzen der USA hinaus gefeiert und fand unter anderem auch in Österreich, Deutschland und der Schweiz Einzug.
Ziel des COD ist es in erster Linie, mittels Aktionen für Sichtbarkeit von LGBTQIA+ Personen zu sorgen. Queere Menschen sind aufgerufen, sich über Social Media Plattformen zu zeigen und für ihre sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität einzustehen. Viele outen sich auch demonstrativ ein weiteres Mal, um jenen Mut zu machen, die sich noch im Coming-Out Prozess befinden. Dieser Schritt soll zudem Homo- und Transfeindlichkeit bekämpfen und Solidarität mit jenen Menschen zu zeigen, die aufgrund gesellschaftlicher Missstände nicht in der Lage sind, sich problemlos zu outen.
Ein weiterer wesentlicher Punkt ist es, der heteronormativen Bevölkerung die Themen rund ums Coming Out näher zu bringen – und darüber aufzuklären, warum es für manche besonders schwierig sein kann, sich zu outen und offen zu leben und wie Außenstehende diesen Prozess unterstützen können. Im Gegensatz zum Christopher Street Day und der Gay Pride werden an diesem Tag viele kleinere Aktionen von lokalen Vereinen veranstaltet. Auch du kannst zum Erfolg der Bewegung beitragen, indem du auf Social Media Farbe zeigst und Teil der Aktion wirst.
SPREAD THE LOVE, SHOW YOUR COLOURS!
Zum heutigen Internationalen #ComingOutDay wünschen wir allen, die ein Coming Out vor sich haben, dass sie mit Selbstverständlichkeit und Respekt angenommen werden und ohne Diskriminierungserfahrungen ihren Weg gehen können!
— Antidiskriminierung (@ADS_Bund) October 11, 2021
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