Auf Dating Portalen und Apps wollen wir meist möglichst perfekt rüberkommen, makellos, sympathisch, wunderschön und anbetungswürdig. Daher laden wir dort oft Bilder hoch, auf denen der Bauch auch ja schön flach aussieht, der Out-Of-Bed-Look sexy rüberkommt und das Make Up on fleek ist. Wer auf diese oberflächlichen Seiten und Apps keine Lust mehr hat, der sollte es mal mit HATER versuchen! Diese neue Dating App verbindet Leute miteinander, die dasselbe hassen. Und aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass sich gemeinsam über etwas aufregen oft mehr Gesprächsstoff bietet als das übliche Smalltalk-Geplänkel.
Wie funktioniert die App?
Nachdem man die Beta-Version im Apple App Store runtergeladen hat (Sorry, Android-User, ihr müsst euch leider noch ein bisschen in Geduld üben), kann es losgehen. Wer Tinder nutzt, wird sich auch bei Hater schnell zurecht finden: Man muss zunächst verschiedene Themen durch Swipen bewerten. Ein Swipe nach unten für „Hassen“, nach oben für „Lieben“, links „nicht mögen“, rechts „mögen“ und tippen, um zum nächsten Thema/Begriff zu kommen. Allein das Bewerten macht schon großen Spaß, wir mussten bei so manchen Thema schmunzeln: „BAE“, „LOL“, „Donald Trump“, „Sorry, Not Sorry“ oder „The Guy Should Pay On The First Date“ gilt es zu bewerten. Auf Grundlage der Bewertungen, werden dann Personen mit ähnlichen Vorlieben vorgeschlagen, welche man dann ebenfalls nach links oder rechts swipen kann.
CEO Brendan Alper, Comedy Autor, hatte die Idee zu der App eigentlich für einen Sketch entwickelt, doch dann wurde sie Wirklichkeit. Es ist ihm aber wichtig, sich von Hate Speech und Co. zu distanzieren. The Cut sagt er:
„We view hate speech as completely unacceptable, we have zero tolerance for any sort of bigotry or hate speech or discrimination.”
Aber kann Hass denn wirklich verbinden? In diesem Fall schon, denn es geht in der App nicht ausschließlich um’s Hassen. Man bewertet Themen, kann sie auch total super finden und darüber ins Gespräch kommen. Nichtsdestotrotz hat eine Studie aus aus dem Jahr 2006 gezeigt, dass eine negative Einstellung einer anderen Personen gegenüber verbinden kann. In diesem Fall können das natürlich auch Dinge sein wie zerbrochenen Nachos, Kosenamen wie Bae oder Restaurants, die nur Pepsi und keine Coke servieren.
Ob sich die App wirklich etablieren wird, ist schwer zu sagen. Wir finden, dass sie auf jeden Fall mal eine nette Abwechslung zu den altbekannten Apps darstellt und allein das Bewerten der Themen schon viel Spaß macht.