Ich bin Nusspli, du Nutella. Ich bin Samsung, du Apple. Ich bin Toast, du Croissant.
Eigentlich ist alles gut. Du hast alles, was du brauchst. Vielleicht wohnst du in einer netten WG, studierst, hast liebe Freunde, guten Sex, wenig Sorgen – aber irgendwas nagt da an dir. Irgendwas, das du nicht wirklich definieren kannst. Neid? Nein. Ehrgeiz? Ach, höchstens ein bisschen. Unzufriedenheit? Bestimmt nicht.
Gut ist dir einfach nicht gut genug. Du bist ständig auch der Suche nach etwas Besserem, Größerem, Schnellerem. Warum, das weißt du gar nicht. Das ist halt einfach so. War es schon immer.
Du hast dich nicht mehr über die 2+ auf das selbstgehäkelte Nähkissen, das Mutti dann ganz schnell verschwinden ließ, freuen können, weil Basti eine 1- hatte. Und auch der Goldfisch war nicht mehr cool, als Alina dann irgendwann den fetten Hamster hatte. Sogar deine zweite Hälfte war irgendwann nicht mehr gut genug, weil in deinem Kopf der Gedanke wuchs, dass da draußen vielleicht noch jemand besseres wartet. Jemand mit mehr Hirn, besserem Sti, hübscheren Augen. Jemand, der doch irgendwie noch ein kleines Stückchen besser zu dir passt, in jeglicher Hinsicht.
Das klingt traurig, aber du würdest lügen, wenn du sagst, diese Gedanken sind dir total fremd. Warum sonst stellst du dir vor, wie es mit dem Typen, den du in diesem Club noch nie zuvor gesehen hast, wohl wäre, obwohl du doch gar nicht Single bist? Neu heißt meist auch unbekannt. Und unbekannt ist ja vielleicht besser als das, was du schon kennst. Also einfach ausprobieren, testen? Oder zufrieden sein mit dem, was du hast?
Warum ist gut nicht gut genug? Warum immer optimieren? Warum ist da manchmal dieser kleine Gedanken, den man ungern zugibt und der dir „Es geht noch besser!“ zuflüstert?
Können wir nicht einfach mal zufrieden sein? Kann uns das jemand beibringen? Denn letztendlich ist es doch auch nur eine Nussnougat-Creme, ein Smartphone oder etwas, das ich mir mit noch verquollenen Augen zum Frühstück ins Gesicht drücke.