Die Briten hatten es nicht leicht in letzter Zeit – nach dem Brexit Votum herrscht auf der Insel eine angespannte Stimmung der ungewissen Zukunft gegenüber. Doch vielleicht motiviert diese Ungewissheit gerade junge Briten, ihr Leben voll auszukosten, ihren Mut zusammenzunehmen, und zu sich selbst zu stehen.
Diesen Gedanken könnte zumindest laut einer Studie des Office of National Statistics stimmen: Bei einer Studie im Jahr 2016 gaben immerhin 2% der Befragten Leute an, schwul, lesbisch (1,2%) oder bisexuell (0,8%) zu sein. Im Jahr 2015 waren es nur 1,7%, die sich selbst als queer bezeichneten. Interessant ist vor allem der Prozentsatz der Leute, die sich weigerten auszusagen, oder ihre eigene Sexualität selbst nicht bewerten konnten: 4,0% der befragten Briten waren sich unsicher, oder eben nicht bereit, bei diesem Thema eine Antwort zu geben. Weitere 0,5% der Befragten identifizierten sich als queer, allerdings nicht als hetero-, homo-, oder bisexuell.
Ein besonderer Ballungsraum – wie sämtliche europäische Metropolen – war natürlich London: Mit 2,7% wohnen hier statistisch gesehen am meisten LGB Menschen. Während 2015 nur 3,3% der 16-24 jährigen angab, queer zu sein, taten das 2016 schon 4,1%. Damit ist diese Generation auch die, in der es statistisch gesehen die meisten LGBTQ+ Menschen gibt – über die Jahre wird diese Quote sich natürlich auf alle Generationen gleichmäßig verteilen.
Etwas trauriger ist jedoch die Statistik bezüglich der sogenannten Hate-Crimes: 21%, also mehr als jeder fünfte queere Mensch in England wurde schon Opfer eines Hate Crimes aufgrund seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechts.
Diskriminierung gegenüber queeren Menschen scheint also auch in England noch ein großes Thema zu sein. Auch die Serie Queer Britain, moderiert von Youtuber Riyadh Khalaf spricht dieses Thema an. Die passende Folge dazu haben wir euch hier bereitgestellt:
Text: Alex Baur
Via: attitude