An dieser Stelle schreibt ein namenloser Autor von nun an einmal wöchentlich über das, was er so erlebt oder ihm durch den Kopf geht. Eine Kolumne zwischen Augenzwinkern und Zeigefinger, zwischen banal und egal, zwischen Schwach- und Unsinn.
Es ist Frühling, so ganz offiziell. Das bedeutet, dass ich für die kommenden drei Monate mit tränenden, blutunterlaufenen Augen – zugegeben, für Berlin nicht ganz ungewöhnlich – und laufender Nase – auch nicht ganz ungewöhnlich – durch die Welt laufen werde. Bedeutet aber auch, dass die grauen Tage gezählt sind – behaupte ich jetzt mal naiv. Das (soziale) Leben kann endlich wieder draußen stattfinden: Im Park, im Biergarten oder vorm Späti.
Worauf ich mich am meisten freue: Radler.
Ein Getränk, das schonmal zum vorzeitigen Ende eines Dates geführt hat, denn mein Gegenüber war fest davon überzeugt, dass dieses Mischgetränk aus Bier und Limonade doch wohl Alsterwasser hieße. Mein Kommentar, dass es sich bei der Alster doch um einen Nebenfluss der Elbe handele und keinesfalls um eine Hopfenmischung, war ihm egal. Mir aber nicht, bei sowas bin ich ein Besserwisser.
Für mich ist die Bezeichnung logisch: Ein Radfahrer ist nach einer langen Radtour (im Frühling) total erschöpft und dehydriert. Um wieder zu Kräften zu kommen braucht er eine Erfrischung, welche in Form eines Biermischgetränks auf den Tisch kommt. Ein Radler für den Radler, ist doch logisch. Logisch war auch die Konsequenz des Dates: Das wird nichts. Und wenn es nichts wird, wird es vielleicht Wirt und serviert Radler. Meiner Meinung nach übrigens mit Zitronen- und nicht mit Orangenlimonade.
Auf jeden Fall freue ich mich jetzt schon auf laue Frühlingsnächte und eiskaltes Mischbier.
Nach dem Date habe ich übrigens Wikipedia befragt. Anscheinend kann man beides sagen. Aber ich sage ja auch immer, man darf nicht alles glauben, was auf Wikipedia steht. In diesem Sinne: Prost und habt euch lieb. Es sei denn ihr trinkt Alster mit Fanta.