Lange Zeit war es still um den britischen Sänger und Songwriter Sam Smith, der sich zuletzt mit „Writings on the Wall“ im Jahr 2015 einen Oscar sicherte. Jetzt meldet er sich mit einer neuen Single zurück – und einem Look, der wohl eine Hommage an eine der wichtigsten Personen seiner künstlerischen Laufbahn darstellt.
Er ist zurück – gemeinsam mit seinem Liebeskummer. „I’m way too good at goodbyes“, singt Sam Smith in seiner neuen Single, die in England prompt an die Spitze der Charts kletterte. Klangtechnisch wartet er mit keinen Überraschungen auf, das Lied mutet wie eine vertraute Fortsetzung des ersten Albums an – aber warum auch ein altbewährtes Erfolgsrezept aufgeben?
Kaum wiederzuerkennen
Neu dafür ist sein Look, der sich im vergangenen Jahr grundlegend geändert hat. Nicht nur ein Gewichtsverlust von über 30 kg lässt den 25 jährigen kaum wieder erkennen, auch in puncto Selbstinszenierung scheint sich Smith immer mehr an seinem Idol, dem im Dezember letzten Jahres verstorbenen Sänger George Michael, zu orientieren.
„@GeorgeMichael. Words can’t express how much you and your music meant and means to me. Please play his music as loud as you can today… & celebrate one of the most magical, talented, bravest & important figures in music & life as I know it. Your music & message will live on. I would not be the artist I am if it wasn’t for you.“
Mit diesen Worten unterbrach Smith im Dezember seine Twitter-Ruhepause, um sich gemeinsam mit unzähligen Fans von dem früh verstorbenen Musiker zu verabschieden.
Eine Ikone der Gay–Community
Nicht nur in puncto Musik, auch in der Gay-Community hinterließ der gebürtige Grieche mit dem Namen Georgios Kyriacos Panayiotou eine große Fanbase. Nachdem er sich nach jahrelangem Versteckspiel erst in seinen Mittzwanzigern öffentlich und vor seiner Familie outete, avancierte er schon bald zu einem Vorbild für viele Mitglieder der Queeren-Szene. Sein Musikvideo „Outside“, das man als ironisches Statement für seine Festnahme wegen „Unzüchtigen Verhaltens“ auf einer öffentlichen Toilette verstehen kann, verdeutlichte, dass man öffentliche Meinungen niemals zu ernst nehmen sollte – gerade, was die eigene Sexualität angeht. Wir sind gespannt auf weiteres neues Musikmaterial, das uns Sam Smith hoffentlich nicht mehr lange vorenthält – und hören einstweilen alte Hits wie Careless Whisper, um uns das Warten zu vertreiben und ebenfalls einer alten Legende im Musikbusiness zu gedenken.
Text: Mona Harfmann