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Was tun, wenn du aufgrund der aktuellen COVID-19-Lage zuhause bleiben sollst, aber dieser Ort alles andere als sicher für dich ist? Noch gibt es keine bestätigten Zahlen, aber Experten rechnen mit einer stetigen Zunahme von Fällen der häuslicher Gewalt in Zeiten der Ausgangsbeschränkungen. So kannst auch du helfen!
Es fehlen soziale Kontakte, die Spannungen auflösen könnten. Es fehlen Freiheiten, deren Wert jetzt neu definiert werden muss. Stattdessen gibt es Existenzängste und aufkeimende Konflikte. Es gibt Überforderung, Unterforderung oder gleich beides auf einmal. Und keinerlei Fluchtmöglichkeiten. In Zeiten der Corona-Krise werden für viele Menschen die eigenen vier Wände zum Alptraum ohne Entrinnen. Obwohl die Opfer von häuslicher Gewalt zumeist Frauen sind, bedeutet das nicht, dass Männer nicht auch betroffen sein können. Für eine Studie des deutschen Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend wurden 200 Männer zu ihren Gewalterfahrungen befragt. Jeder vierte gab an, mindestens einen Akt der Gewalt durch den/die aktuellen oder letzten Partner/die Partnerin erfahren zu haben. Hierzu zählen aber auch „leichtere” Akte, bei denen man nicht vollkommen eindeutig von Gewalt sprechen kann. Scham und der drohende Verlust eines falschen Männlichkeits-Bewusstseins führen dazu, dass die Dunkelziffer der männlichen Opfer besonders hoch geschätzt wird.
Foto © Sydney Sims / Unsplash
WIE KANN MAN HELFEN?
Die Regierung reagierte bereits auf die veränderte Situation: In Supermärkten finden sich nun öfters Informationsbroschüren mit den wichtigsten Kontaktinformationen. Auch die Helplines wurden aufgestockt. Frauenhäuser berichten über noch genügend freie Betten, rechnen aber mit einem Zuspitzen der Situation. Sollte es zu Engpässen kommen, haben alle Landesregierungen zugestimmt, auf Übergangswohnungen auszuweichen. Somit sollte sichergestellt sein, dass es auch in dieser schwierigen Situation einen Ausweg für Opfer gibt. Wenn du selbst betroffen bist oder dich für jemand anderen informieren lassen willst, findest du jederzeit Auskunft unter 0800 222 555. Weitere Informationen findest du HIER.
Text: Christoph Huber
Header: Blake Connally / Unsplash