#1 – Die weltweite Zahl der Neuinfektionen sinkt
Weltweit sinkt die Zahl der Neuinfektionen mit HIV jährlich. Die Lebenserwartung Betroffener kann glücklicherweise dank guten medizinischen Therapien gesteigert werden. Doch nicht überall sind die Neuinfektionen rückläufig: In Osteuropa und Zentralasien zum Beispiel ist die Zahl der Menschen mit HIV/AIDS in den letzten Jahren ernorm gestiegen.
#2 – Der HIV-Schnelltest
Für einen HIV-Schnelltest reicht schon ein einziger Tropfen Blut aus dem Ohrläppchen oder der Fingerkuppe aus. Nach 15 – 30 Minuten liegt ein Befund vor. Da es zu “falsch positiven” Ergebnissen kommen kann, sollte das Ergebnis des Schnelltests durch einen Test im Labor abgesichert werden. Ein Schnelltest kostet 26 Euro. Die Aids Hilfe Wien führt Tests durch. Sie berät und betreut Betroffene bei einem positiven Testergebnis.
#3 – Die Lebenserwartung sinkt durch HIV nur wenig gegenüber der von gesunden Menschen
Durch effektive Medikamente ist HIV/AIDS zwar (noch) nicht heilbar aber zumindest behandelbar. Je früher die Therapie beginnt, desto weniger Impact auf die Lebensqualität. Dadurch die Lebenserwartung unter guten Behandlungsvoraussetzungen ähnlich hoch wie bei einem nicht infizierten Menschen. HIV/AIDS ist jedoch nach wie vor mit sozialen und psychologischen Problemen verbunden.
#4 – Diskriminierung am Arbeitsplatz
Trotz zunehmender Aufklärungsarbeit werden einige Menschen mit HIV/AIDS immer noch sozial und beruflich stigmatisiert. Arbeitgeber dürfen zwar in einem Bewerbungsverfahren keine HIV-Tests verlangen (Ausnahme: Piloten und Chirurgen), jedoch kommt es vor, dass Menschen mit HIV/AIDS aufgrund ihrer Krankheit eine Arbeitsstelle nicht bekommen, oder in ihrem bestehenden Arbeitsverhältnis diskriminiert werden bis hin zur Kündigung. Das ist laut Arbeiterkammer illegal und muss gemeldet werden, auf Wunsch auch anonym. Die Aids Hilfe Wien bietet hier eine gute Anlaufstelle. Werden Kollegen aufgrund ihrer Erkrankung benachteiligt: Solidarität hilft.
#5 – Der Großteil der Infizierten sind Männer
Die Hälfte der HIV-Betroffenen in Österreich leben in Wien. Zwei Drittel der HIV-Erkrankten sind Männer. Bei ungeschütztem heterosexuellen Sex ist die Übertragung von Mann auf Frau doppelt so wahrscheinlich wie umgekehrt.
#6 – Die Zahl der Neudiagnosen in Österreich sinkt
In Österreich erhalten täglich etwa 1 – 2 Menschen die Diagnose, HIV+ zu sein. Die Zahl der Neudiagnosen sinkt aber. Unter 10 % der Neudiagnosen entstehen in Österreich durch den Drogenkonsum. Die restlichen Übertragungen sind auf ungeschützten Sex zurückzuführen.
#7 – HIV+ Menschen können gesunde Kinder bekommen
Moderne medizinische Maßnahmen ermöglichen es, dass Menschen mit HIV/AIDS trotz ihrer Erkrankung eigene, nicht-infizierte Kinder bekommen können. Es sollte jedoch bereits vor einer geplanten Schwangerschaft die Therapie gestartet werden. So wird eine Übertragung des Virus auf das Baby vermieden. Ist die Mutter HIV+, darf sie allerdings nicht stillen, da die Muttermilch Viren enthält.
#8 – HIV Typ 1 & HIV Typ 2
Es gibt zwei unterschiedliche HIV-Typen. HIV-1 wurde im Jahr 1986 entdeckt und ist deutlich ansteckender. Die meisten Menschen sind an diesem Virus erkrankt. HIV-2 ist hauptsächlich in Westafrika zu finden. Beide Viren lösen jedoch bei Ansteckung dieselbe Krankheit aus.
#9 – Man kann gegen HIV immun sein
Einige wenige Menschen haben eine genetische Mutation mit dem sexy Namen “Delta32”. Diese Mutation macht sie gegen eine HIV-Infektion praktisch immun. Diese genetische Veränderung hat sich in Nordeuropa entwickelt.Weniger als 1 % aller Menschen besitzen Delta 32. Deshalb ist die Verwendung von Kondomen beim Sex nach wie vor die einzige Möglichkeit sich vor einer Übertragung zu schützen. Wissenschafter hoffen aber aus Delta32 einen Impfstoff gegen HIV entwickeln zu können.
#10 – HIV kann jeden treffen
Ob jung oder alt, Mann oder Frau, heterosexuell oder homosexuell: HIV kann alle treffen. Sei es über Blut, Muttermilch, Sperma oder Scheidensekret. Schweiß, Speichel, Tränen, Harn, Stuhl, Bronchial- und Nasensekret enthalten aber keine Viren. Weshalb im alltäglichen Umgang mit HIV+ oder an AIDS erkrankten Menschen keine Ansteckung zu befürchten ist!
#11 – Es gibt noch #HIVHEROES Ausgaben
Zum Helden wird man erst, wenn man sich seinen Ängsten stellt, um sie zu überwinden. Hat man diese Kraft einmal aufgebracht, ist sogar das Scheitern irgendwo eine noble Sache. So oder so ähnlich haben wir jedenfalls immer gedacht, wenn der Weg von der Idee zur Verwirklichung der Hero Edition, #HIVHEROES, mal wieder besonders steinig zu werden drohte. Ihr, die ihr diese Ausgabe des VANGARDIST in euren Händen haltet, habt die Herausforderung angenommen. Ihr habt eure Ängste überwunden und mit dem Öffnen der Verpackung dieses Magazins ein Zeichen gesetzt. Bis es dazu überhaupt kommen konnte, gab es aber eine ganze Reihe von Leuten, die da nicht immer gleich so mutig waren…
Text: Rob Seekirchner
Quelle: Minimed.at