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Das Corona-Virus verändert plötzlich unsere alltägliche Routine. Einsame Menschen fühlen sich durch die soziale Isolation noch einsamer. Und Menschen, die mit ihrem Partner zusammenleben, werden vor die härteste Prüfung ihrer Beziehung gestellt: Das andauernde Zusammensein. Aufeinanderkleben. Paar-Isolierung. Damit mein eigenes Liebesleben am Ende der Ausgangssperre nicht reanimiert werden muss, gibt es hier auch noch ein paar sinnvolle Tipps, damit das Aufeinanderhocken nicht zur Qual wird.
Ich entdecke einen kreisförmigen Kaffeefleck auf der Tischplatte seiner improvisierten Büroecke und frage mich: “Welche ganzen auftauchenden Flecken sind eigentlich noch von ihm?” Ich reagiere auf Schlieren am Spiegel oder Barthaare im Waschbecken mit einer erhöhten Form von … nennen wir es Aufmerksamkeit. Jetzt, wo meine geliebte Me-Time wegfällt, gestaltet sich die Zeit zu Zweit plötzlich als viel erzwungener. SURPRISE! Mir fällt auf, wie niedrig die Decke unserer Wohnung tatsächlich über uns hängt. Muss ich mir Sorgen machen?
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“MUSST DU SO LAUT ATMEN?”
Der Beziehungspsychologe Prof. Rainer Banse erklärt in einem Interview, dass diese viele Zeit, die Paare jetzt miteinander daheim verbringen, als Beschleuniger oder Verstärker von Dingen wirkt, die auch schon vorher da waren. Er vergleicht diese Ausnahme-Zeit für die Beziehung mit Weihnachten oder einen langen Urlaub: Ein Paar, das zuvor keine gröberen Probleme hatte, wird auch diese Zeit miteinander genießen können. Wenn es aber sonst Schwierigkeiten in der Beziehung gibt, könnten diese nun eskalieren.
STAY POSITIVE
Für mich könnte das ja jetzt bedeuten: Ordentlich Drama und Beziehungsarbeit inklusive “Wie fühlst du dich dabei?” Der Beziehungs-Experte hat aber auch ein paar hilfreiche Tipps auf Lager, damit ein Löffel in der Spüle nicht zum Funken für’s Pulverfass wird: Sei jetzt einfach ein wenig mehr tolerant gegenüber den Macken deines Partners. Nimm dir Zeit für besondere, gemeinsame Aktivitäten, um nicht in eine Negativ-Spirale reinzukommen. Besinne dich darauf, wieso du die Person neben dir am Sofa liebst und versuche aufkeimende Konflikte schon früh zu stoppen, um eine Eskalation zu vermeiden – immerhin kann man sich ja auch schlecht aus dem Weg gehen.
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Diese zweisame Zeit zuhause ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Vielleicht fühlt es sich für mich oder für dich nicht wirklich an wie Weihnachten oder Urlaub, dennoch haben wir es auch immer noch ein Stück weit selbst in der Hand, wie wir mit der Situation umgehen. Sie ist nämlich schwierig für uns alle. Ich für meinen Teil werde jetzt meinem Partner einen Kaffee in sein “Büro” bringen – inklusive Untersetzer.
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