Nichts ist für manche Menschen heiliger als das Bett – und das wird oft geteilt, wenn man in einer Beziehung ist und vor allem zusammenwohnt. Während die meisten Lovebirds kein Problem damit haben, den geliebten Schlafplatz mit ihrer besseren Hälfte zu teilen, häuft sich der Trend, nach einer bestimmten Zeit in der Beziehung in getrennten Betten zu schlafen.
Die Gründe dafür sind vielseitig: Egoismus wenn es um den Anspruch des persönlichen Platzes geht, (unbewusster) Bettdecken-Diebstahl, das unerträgliche, motoren-ähnliche Schnarchen des Partners oder sogar das Desinteresse, was Kuscheln angeht.
Die genannten Gründe und das daraus folgende getrennt Schlafen kommen häufiger vor als man denken mag: Eine Studie der “National Sleep Foundation” im Jahr 2005 hat nämlich ergeben, dass jedes vierte Paar getrennt schläft. Viele argumentieren beispielsweise damit, dass sie aus Bequemlichkeit das Weite vom Anderen suchen, andere wiederum geben zu, dass das Kuscheln im Bett mit dem Partner unerträglich wird, weil sie die Körperwärme des anderen nicht aushalten. Dann gibt es natürlich noch das berühmt-berüchtigte Schnarchen, dass schon für die ein oder andere schlaflose Nacht in vielen Betten gesorgt hat.
Für’s getrennt Schlafen gibt es mittlerweile sogar schon eine eigene Abkürzung: Lat (Living Apart Together) lautet die, und steht dafür, dass, auch wenn man nicht mehr gemeinsam schläft, man trotzdem eine gesunde Beziehung führen kann. Es muss also kein Zeichen dafür sein, dass die Liebe weg ist, nur weil man bevorzugt, seinen eigenen Schlafbereich zu haben. Die Norm bezüglich dem Bett-Protokoll hat sich nämlich verändert. Die Zeiten, in denen Paare gemeinsam das Bett teilen müssen, sind veraltet und werden neu reformiert, denn: Wenn sich ein Paar genug liebt und sich sicher ist, dass es glücklich miteinander ist, und beiden ihr eigener Schlafplatz wichtig ist, ist getrennt Schlafen einfach nur mehr das, was es ist – Getrennt schlafen.
Text: Anas Atassi