Wir alle sind einzigartige, fühlende Wesen, die in schier unfassbarer Vielfalt den Planeten bevölkern. Doch was ist das verbindende Element, der Rote Faden, der alle(s) zusammenhält? Dieser Frage gehen in einer eindrucksvollen Fotoserie namens “Stitched” die Fotografin Natasha Volk, Visual Artist Serge Levchenko und Stylist Volodymyr Tyshchenko nach.
Schön Magazine, HUF und Vogue – Natasha Volks Arbeiten sind international gefragt. Die Kyjiwerin hat sogar eine eigene Fotoschule und Retuschestudio in der ukrainischen Hauptstadt gegründet. Nun lebt sie in der Mainmetropole Frankfurt, wohin sie mit ihren beiden Kindern wegen des russischen Totalangriffs flüchten musste. Doch genau dieses einschneidende Erlebnis stand bei Stitched nicht im Zentrum, wie uns Serge Levchenko erklärt: “Wir haben nicht versucht, das Thema Krieg aufzuarbeiten, obwohl es uns schwer fiel”. Schließlich sollte die Kreation im Vordergrund stehen und nicht die Destruktion.
Und doch ist das Thema präsent. Das verbindende Element zwischen Individuen und Kulturen wird gesucht, indem zum einen aus recyceltem Material traditionelle ukrainische Volkskunst nachempfunden wird. Also genau jene Kultur, die die Besatzer:innen aus dem Nachbarland auszulöschen versuchen. Zum anderen ist da der Rote Faden. Emotionen sind es, die uns zusammenbringen und entzweien. Eine ganze Reihe von Schlagwörtern steht mit der Fotostrecke in Verbindung: Wut und Fragilität, Selbstlosigkeit und Angst. Und der sonst eigentlich nur sprichwörtliche Faden verwandelt sich in der Strecke vom geißelnden Kreuz im Gesicht zum weinenden Peace-Symbol. Am Ende kann man eben doch nicht die eigenen Emotionen verbergen.
Credits
Art Direction & Fotografie
Natasha Volk
Style, Hair, Make Up
Serge Levchenko
Style Model
Volodymyr Tyshchenko
Retouching
PRO-POST